: Amerika lacht über Galla
■ Gallas Vor-Vorgänger vorm Untersuchungs-Ausschuß: Berufung nur mit „irrationaler politischer Führung“ zu erklären / Sorgte Galla für Berufung Brückners?
Wie konnte Aribert Galla Verwaltungsdirektor des größten Bremer Krankenhauses werden? Auch nach einem halben Jahr hat der Untersuchungsausschuß St.
Jürgen-Straße dieses Geheimnis nicht gelüftet. Auch Hauptabteilungsleiter Rolf Happel, unter Herbert Brückner jahrelang leitender Beamter der Gesundheits
behörde und gestern Zeuge vor dem Ausschuß, konnte zu dieser Frage nur wenig beitragen.
Rolf Happel gehörte schon 1976 zu den Kritikern des damaligen Bewerbers Galla. Mit seinen Vorbehalten stand Happel laut eigener Aussage nicht allein in der Behörde des frischgebackenen Gesundheitssenators Brückner: Unter den leitenden Beamten gab es - bis auf die Behördenspitze niemanden, der Galla für ausreichend qualifiziert hielt.
Daß Galla gleichwohl ernannt wurde, konnte Rolf Happel sich auch gestern nur mit „irrationalem Verhalten der politischen Führung“ erklären. In der Gesundheitsbehörde habe es allerdings Gerüchte gegeben. Danach
soll Brückner Galla durchgeboxt haben, weil der zuvor dafür gesorgt habe, daß Brückner gegen seinen Mitbwerber Thomas von der Vring Gesundheitssenator wurde.
Trotz solcher Ungereimtheiten hofft auch Rolf Happel inzwischen, daß der Ausschuß seine Arbeit möglichst bald beendet. Der Grund: Nachdem die Bremer Gesundheitsbehörde sich dank „Schwarzgeldklinik“ bundesweit lächerlich gemacht hat, schlagen die Wogen inzwischen bis nach Amerika. Dort hat Rolf Happel eine Tante. Sie schickte ihrem Neffen kürzlich einen amerikanischen St.-Jürgen-Bericht mit der besorgten Frage: „Ist Rolf da involviert?“
st/ks
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