: SPD-Fraktion beim Wort genommen
■ Initiativen begrüßen SPD-Bürgerschaftsfraktion in der Protestbewegung gegen das geplante Sammellager in Gröpelingen / SPD soll Termin melden und Geld zahlen
Wenn man der Gerüchteküche in der Bremer Bürgerschaft trauen darf, dann ist es der sehnlichste Wunsch jeder Abgeordneten im hohen Hause der Hansestadt, endlich einmal ernst genommen zu werden. Dieser Wunsch wird sich jetzt erfüllen, jedenfalls für die SPD-Abgeordnete Elke Steinhöfel. Die hatte in der letzten Sitzung der Stadtbürgerschaft erklärt, daß ihre Fraktion sich an dem Protest gegen das in Gröpelingen geplante Sammellager für Asylbewerber beteiligen würde, wenn der Sozialsenator nicht von diesen Vorschlägen wieder Ab
stand nehme. Nun ist die SPD-Fraktion von den Initiativen bereits fest in den Widerstand einbezogen - jedenfalls was die Planungen betrifft.
In den nächsten Tagen wird die SPD-Politikerin einen Brief der „Initiative Freie Flüchtlingsstadt Bremen“ und des Gröpelinger Gesprächskreises für Ausländer und Deutsche in den Händen halten. Darin wird die SPD-Fraktion nicht nur freundlich als Teil der Protestbewegung begrüßt, sondern erhält auch gleich ihren Platz im Arbeitsplan für den Widerstand: Da sie am dichtesten an den
Informationsquellen sitze, soll sie im Ernstfall den Termin für den ersten Einzug von Asylbewerbern den Initiativen mitteilen. Damit wären dann die notwendigen Aktionen sichergestellt.
Doch auch schon jetzt versprechen sich die Initiativen ganz konkrete Hilfe: Denn der Brief enthält eine Aufstellung der Kosten, die bis jetzt für Aktionsplanungen und Öffentlichkeitsarbeit angefallen sind. „Dieses Geld soll uns die SPD erstatten“, fordert Günter Kahrs von der Bremer „Initiative Freie Flüchtlingsstadt“. om
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen