: Kabul bombardiert Dschalalabad
Islamabad (afp) - Die afghanischen Regierungstruppen haben gestern die von den Mudschaheddin belagerte Stadt Dschalalabad im Osten des Landes massiv bombardiert. Wie die islamischen Mudschaheddin berichteten, kamen etwa 200 ihrer Kämpfer durch Bomben ums Leben, mit denen das prosowjetische Regime in Kabul auf die seit Dienstag rollende Großoffensive der Guerilla antwortete. Kampfbomber griffen nach diesen Angaben immer wieder die Vororte Dschalalabads an, mit etwa 100.000 Einwohnern die drittgrößte afghanische Stadt. Zwei angreifende Flugzeuge wurden von den mit amerikanischen Boden-Luft-Raketen ausgerüsteten Mudschaheddin nach deren Angaben abgeschossen - eines in Saratscha, einem Außenbezirk von Dschalalabad, das andere im Bezirk Surch Diwal nahe der Samarchel-Garnison, die Mittwoch von der Guerilla überrannt worden war.
Zu der Großoffensive auf Dschalalabad hatten sich etwa 10.000 Guerilleros der fundamentalistischen Hesb-i-Islami von Junis Chalis und der prowestlichen Islamischen Nationalen Front von Ahmed Gailani zusammengeschlossen. Gleichzeitig wurden nach Rebellenangaben Angriffe auf die zweitgrößte Stadt Kandahar im Süden gestartet; die Behörden in Kabul berichteten von schweren Kampfhandlungen in den Provinzen Paktia, Herat, Parwan und Kabul. Die konstituierende Sitzung der vor zwei Wochen gebildeten Übergangsregierung des Widerstands, die am Donnerstag nahe Dschalalabad stattfinden sollte, wurde wegen der jüngsten Entwicklungen zunächst vertagt.
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