Räume für Frauen - ein Stadthaus

■ Integratives Wohn- und Arbeitsprojekt für Frauen in der Hamburger Straße geplant

Die Ausgrenzung von Frauen aus unserer ge- und verbauten Umwelt fordert uns heraus, unsere Bedürfnisse im Lebensraum Stadt sichtbar zu machen. Ausgehend von unseren eigenen Erfahrungen und unserer Betroffenheit als Fachfrauen im Baubereich, als Pädagoginnen, Ökonominnen, Juristinnen wie auch als Nutzerinnen des städtischen Raums haben wir in einer Arbeitsgruppe unsere Utopien, Wünsche, Vorstellungen und umsetzbare Veränderungen formuliert. Im Herbst 1987 wurde daraus der Verein Frauenstadthaus - integratives Wohn und Arbeitsprojet für Frauen e.V.

Anhand eines konkreten Objektes wollen wir unsere Vorstellungen planerisch und praktisch gestalten und umsetzen. In einem ca. 2000 qm großen Gebäude soll ein Wohn und Arbeitsprojekt von und für Frauen durchgeführt werden. Das Konzept des Frauenstadthauses sieht die Schaffung von 8

-10 Wohneinheiten verschiedener Größe vor. Zielgruppe dieser Wohnungen sind alte Frauen, alleinerziehende Frauen, deutsche und ausländische Frauen. Im Gewerbeteil sollen Frauenbetriebe aus verschiedenen Branchen entstehen. Außerdem ist die Einrichtung von Räumen für Sport, Bewegung und für kulturelle Veranstaltungen geplant.

Während der Instandsetzungs- und Modernisierungsphase des Gebäudes liegt ein Schwerpunktdes Projektes darin, daß neben traditionellen Handwerksbetrieben erwerbslose ausgebildete Bauhandwerkerinnen an dem Umbau des Hauses beteiligt sind. In einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme werden Frauen aus den Gewerken Tischlerei, Elektro sowie Malerei/ Lackiererei nach baubiologisch und ökologisch sinnvollen Methoden beschäftigt sein. Dadurch erhalten diese Frauen einen Berufseinstieg und erwerben Berufspraxis. Parallel zur Beschäftigung ist eine Maßnahmen zur Weiterqualifizierung, finanziert aus Fördermitteln des Europäischen Sozial Fonds, vorgesehen. Dieser Teil des Gesamtprojekts Frauenstadthaus wird als FRAUEN-BAU-PROJEKT unter der Trägerherrschaft der Bewohnerberatung - Modernisierungs-, Miet-und Selbsthilfebeeratung e.V. durchgeführt.

Als Voraussetzung für die Autonomie des Hauses wird der Kauf des Hauses angestrebt. Zur Finanzierung hierfür wurde der Frauenstadthaus-Fonds gegründet. Die Idee dabei ist, daß finanzkräftige Frauen ihr Geld so anlegen können, daß es anderen Frauen zugute kommt und ein „Geldkreislauf“ unter Frauen entsteht. Wir suchen noch Frauen, die sich an der Bildung des Fonds-Vermögens zum Kauf des Hauses beteiligen.

Auch Spenden werden gerne entgegengenommen: Konto-Nr. 107242 -203 Postgiroamt Hamburg (BLZ 20010020).

Jeden 2. Donnerstag des Monats findet um 20.00 Uhr in unserem Vereinsbüro ein öffentliches Vereinstreffen Frauenstadthaus statt.

FRAUENSTADTHAUS, integratives Wohn-und Arbeitsprojekt für Frauen e.V.

Hamburgerstr. 94, 2800 Bremen 1, Tel.: 494854

Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an : taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen 1.