Konflikt vorprogrammiert

■ „Republikaner“ konstatieren politische Nähe des Berliner Landesschulrats Herbert Bath zu ihrer Partei

„Ein Schulrat Bath, der meines Wissens bei den 'Republikanern‘ ist, halte ich nicht für tragbar!“ steckte die künftige Schulsenatorin Sybille Volkholz am Sonntag vor 1.000 AL-Mitgliedern die Fronten in ihrer zukünftigen Behörde ab. Der Pressesprecher der „Republikaner“, Carsten Pagel, bestritt gestern aber gegenüber der taz, daß Bath Mitglied seiner Partei sei.

Gleichwohl räumte er ein, daß seine Parteikollegen „in der Gründungsphase der 'Republikaner'“ vor zwei Jahren um den ehemaligen Sozialdemokraten „geworben haben“. Bath habe sich aber „bedeckt gehalten“, deswegen gaben die „Republikaner“ irgendwann auf, ihm Avancen zu machen. Pagel: „Bath würde trotzdem gut zu uns passen.“

Den Sohn des rechtsgerichteten Landesschulrats - der Staatsanwalt Matthias Bath -, konnten die „Republikaner“ hingegen „zu einem Parteieintritt bewegen“, erklärte Pagel.

Herbert Bath, Anfang 60, geriet zu Beginn der achtziger Jahre in die Schlagzeilen, als er mit anderen rechten Sozialdemokraten einen öffentlichen Wahlaufruf für die CDU unterzeichnete. Das Engagement für die Konservativen brachte ihm einen SPD-Parteiausschluß ein. Mitte der Achtziger setzte sich Bath scharfer Kritik aus, als er in einer Rede „Pünktlichkeit und Sauberkeit“ als wichtigste Erziehungsziele pries - eine rassistische Bemerkung, nach der sich in Berlin eine „schleichende Landnahme durch ein fremdes Volk“ vollziehe, brachte selbst die Schulsenatorin Laurien in Legitimationsschwierigkeiten; sie nahm ihn an die kurze Leine.

Ihr Vorgänger, der Freidemokrat Walter Rasch, biß sich an Bath dagegen die Zähne aus: Ein Versuch, Bath über eine andere Abteilungsorganisation in der Schulbehörde zu entmachten, wurde Rasch vom Verwaltungsgericht untersagt, nachdem der rechte Exsozi dagegen geklagt hatte.

ccm