Keine Flugblatt-Sammlung

■ Betr.: "Aus dem Innern des Wals", taz vom 4.3.89

betr.: „Aus dem Innern des Wals“, taz vom 4.3.89

Seit langem habe ich mir angewöhnt, (fast) jedes Flugblatt zu lesen, welches unter meinem Mensaessen liegt oder mir auf Demos entgegenflattert, ganz unabhängig davon, wie unmöglich es geschrieben ist oder wie engbedruckt und schlecht kopiert es daherkommt. Zweierlei ist mir dabei aber klar geworden: Authentische Informationen kommen dadurch kaum rüber und eine offene Diskussion wird auch nicht gefördert.

Die autonome Hungerstreik-Seite in der taz vom 4.3. und die ihr folgenden Leserbriefe machen da keine Ausnahme. Die Annahme, Betroffene und ihre Unterstützer könnten am wirksamsten über ihre Probleme berichten, wird (leider) von der Realität immer wieder widerlegt.

Die taz-Berichterstattung hebt sich wohltuend informativ von den plakativen autonomen Darstellungen ab. (...) Bringt Resolutionen und Statements unter der Rubrik „Dokumentation“, aber druckt bitte keine von irgendwem in Eigenregie erstellten „autonomen“ Seiten. Eine zur Flugblatt -Sammlung heruntergekommene taz möchte ich nicht lesen.

Stefan Jacobasch, Braunschweig