MEIN ANRUFBEANTWORTER ERZÄHLT

 ■ K U R Z S C H L U S S

„Hallo, ich wollte mich wieder mal bei dir melden. Und äh, ich dachte, vielleicht bist du zu Hause, und äh, ich melde mich wieder, vielleicht heute abend, tschüss.“

„Hallo, ich bin's, haha. Ja, aber du bist nicht zu Hause. Insofern hilft mir das jetzt nichts. Ich probier's dann nochmal.“

„Ich hasse Anrufbeantworter! Scheisse!“

„Hallo, ich bin's mal wieder. Ich wollte mal hören, wie es dir geht und was alles so los ist bei dir. Und wenn du Lust hast, melde dich doch mal. Öh, vielleicht können wir uns mal auf einen Wein verabreden. Bis dann, tschüss.“

„Soll ich erst mal einen Witz erzählen, bevor du den Hörerabnimmst? Oder bist du wirklich nicht da? ... Ich werde das hier jetzt vollkommen ausschöpfen. ... Bis nichts mehr raufpaßt. ... Wenn du jetzt nicht sofort abnimmst, hehehe. ... Scheiße!“

„Wie? Also, es ist jetzt Dienstag, 16 Uhr 28, und ich wollte dir sagen, daß es heute klappt. Ähmm, also, es geht also klar, nich? Sooo, das wollte ich dir also sagen, ne?“

„Also ... nee, hahahaha...“

„Mhm, bist du's? Ich weiß nicht, also, halloo...?“

„Na, du bist ja gar nicht da... Na gut... Dann nicht.“

„Ja, guten Tag. Ich rufe an wegen der Rechnung, die wir Ihnen geschickt, eeh, ja also zugesandt haben. Wir möchten Sie bitten, dringend zurückzurufen. Sie sind doch Frau X? Es ist sehr wichtig. Auf Wiedersehen. Äh -hören.“

„Ich hatte gerade schon mal angerufen. Ich hatte vergessen, wir sind die Firma Y. Nicht, daß Sie sich wundern, hahaha. Unsere Telefonnummer haben Sie, ja? Also noch mal, Wiederhören.“

„Jaa, nochmal Firma Y. Also, falls Sie unsere Nummer doch nicht haben. Ich gebe Sie Ihnen doch lieber mal. Also, hier isse: ... Sie rufen zurück, ja?“

„Hahahah, also es tut mir furchtbar leid. Nochmal Firma Y hier. Ich habe die falsche Nummer gewählt. Sie sind ja gar nicht Frau X. So ein Versehen. An Sie haben wir ja gar keine Rechnung geschickt. Also entschuldigen Sie vielmals. Tut mir echt Leid. Aber wenn Sie auch keinen Namen auf der Ansage nennen. Na gut, vergessen Sie es einfach.“

„Ey, Mist, bist nicht da. Macht auch nichts. Wegen Wochenende nur, also heute abend. Ich fahr mal ganz spontan rüber, ich meine nach Hamburg. Ich dachte, du kannst dann meine Katze füttern. Schlüssel habe ich bei der Nachbarin hinterlegt. Äh, es paßt dir doch, oder? Ach, ist auch zu blöd. Nie bist du da. Na, du kriegst das schon irgendwie hin. Oder bist du etwa auch verreist? Also, nützt jetzt auch nichts. Melde mich am Montag wieder. Tschüssi, auch.“

„Anrufbeantworter? Wieso?“

„Hey, schalt‘ die Kiste aus. Du bist doch da... Hey... Ich bin's doch, kannst doch abnehmen... Sag mal, spinnst du? Was soll das denn? ... Son Mist, doch nicht da.“

„Also, meine Liebe. Folgendes: Karten für den Film habe ich nicht mehr gekriegt. Weiß nicht, wie ich dich erreichen soll. Hoffe, du machst Fernabfrage. Ähm. Im Zweifel in der Kneipe. Also, ich mein, da bin ich dann. Na ja. Wird schon irgendwie laufen. Tschau.“

„Ja, ha, ich äh, das Buch, ne, ach ich ruf‘ später noch mal an.“

„Ja, nochmal. Also: Das Buch, das ich dir geliehen hab, wollte ich gerne zurück haben. Kannst du mir das zurück äh, ähm, ich meine, ach Mist.“

„Bloß der Automat dran.“

„Hahai, wollte nur sagen, daß ich wieder da bin. Tschühüss.“

„Das war ich gerade, falls du mich nicht erkannt hast. Hihihi.“

„Haa, haa. Anrufantworter hat die Dame jetzt also auch. Mich schreckst du damit nicht. Ruf mal zurück, ne.“

„Ach, bin ich hier richtig? Ich weiß nich... Na denn.“