Abwertungen

Der Guyana-Dollar fällt um 330 und der peruanische Inti um 16 Prozent/ Rekordinflation in Ecuador und Peru  ■ Mit dem SCHULDEN-ALLTAG auf Du und Du

Georgetown/Lima/Quito (afp/dpa) - Guyana hat seine Landeswährung, den Guyana-Dollar, um 330 Prozent abgewertet. Wie Staatspräsident Desmond Hoyte am Freitag abend mitteilte, ist diese Maßnahme Teil einer Austeritätspolitik, die seine Regierung nun Schritt für Schritt mit ausdrücklicher Unterstützung des Internationalen Währungsfonds (IWF) anwende, um die lahmende Wirtschaft des Landes wieder auf Vorwärtskurs zu bringen. Der Guyana-Dollar werde ab Samstag statt bisher mit zehn nur noch mit 33 US -Dollar gehandelt, kündigte Hoyte am Freitag in seiner langerwarteten Haushaltsrede für den Etat 1989 an.

Vom diesjährigen Haushalt war erwartet worden, daß er weitere Einsparmaßnahmen enthalten würde, die in groben Linien schon in dem auf drei Jahre angelegten Wirtschaftssanierungsprogramm vorgezeichnet sind, das Hoyte und der IWF aufgestellt hatten. Das einst reiche Land, dessen Haupteinnahmequelle der Bauxit-Export ist, möchte 1,7 Milliarden US-Dollar an Krediten bekommen, um das Sanierungsprogramm finanzieren zu können. Zum anderen soll damit der Schuldendienst für die 1,9 Milliarden Dollar Auslandsschulden des Landes erleichtert werden.

Die Regierung Perus hat am Samstag die Landeswährung Inti um 16,6 Prozent abgewertet. Der offizielle Kurs zum Dollar wurde von 1.200 auf 1.440 Inti angehoben. Es war die dritte Abwertung in Peru in diesem Jahr. Die Regierung des sozialdemokratischen Präsidenten Alan Garcia will damit nach ihren Angaben die Exporte des Landes fördern und gleichzeitig die Einfuhren bremsen. Die jährliche Inflationsrate Perus lag im März schon bei über 3.400 Prozent.

Die Inflation in Ecuador hat im März eine neue Rekordmarke erreicht. Wie das staatliche Amt für Statistik am Samstag bekanntgab, lagen die Preise um insgesamt 99,1 Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Gegenüber Februar stiegen die Lebenshaltungskosten um 8,9 Prozent, was eine der höchsten bisher notierten Monatsraten war. Der Chef der Statistikbehörde, Gurdencio Zurita, führte die Preissteigerung auf die herrschende Knappheit der Grundnahrungsmittel Reis und Zucker zurück. Reis ist in jüngster Zeit um das Drei- bis Vierfache teurer geworden. Die seit August amtierende Regierung des sozialdemokratischen Präsidenten Rodrigo Borja will die Jahresinflation in Ecuadur auf 30 Prozent reduzieren.