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Neues Gift an der Aller

■ 50 Zentner Fische verendet / Staatsanwaltschaft ermittelt Fische und Wasser aus Weser-Nebenfluß ungenießbar

In einer Großaktion haben am Montag nachmittag mehrere hundert Helfer in der Umgebung der Aller die Suche nach weiteren Giftsäcken aufgenommen. Anlaß war der erneute Fund eines Papiersacks mit offenbar den gleichen lebensgefährlichen Chemikalien, mit denen noch unbekannte Täter in der vergangenen Woche ein großes Fischsterben in der Aller verursacht hatten. Bis zum Wochenende waren rund 50 Zentner verendete Fische geborgen worden. In der Nähe von Helmstedt wurden insgesamt etwa 40 Packpapier-Tragetaschen unter anderem mit Zyankali und Kalium-Dichromat sichergestellt. In die Untersuchungen haben sich Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt eingeschaltet. Inzwischen schließt die Landkreisverwaltung weitere systematische Vergiftungen der Gewässer nicht aus.

Hinweise auf einen Hersteller der Chemikalien gibt es nicht. In den Tüten soll neben den beiden

bisher bekannten Stoffen auch noch eine dritte Chemikalie gewesen sein, die allerdings noch nicht analysiert sei. Mitarbeiter des Landeskriminalamts entnahmen inzwischen Proben aus den seit Mittwoch vergangener Woche gefundenen Gift-Säcken. Nach Angaben der Untersuchungsbehörden kann nicht gesagt werden, wann genaue Ergebnisse vorliegen. Es sei ohnehin kaum möglich, die ursprüngliche Konzentration etwa an Zyankali zu ermitteln, da sich die Chemikalie im Wasser allmählich abbaue. Der Helmstedter Oberkreisdirektor Wolfgang Kleine riet unterdessen, weiter kein Wasser aus der Aller für Mensch und Tier zu verwenden oder Fische aus dem Fluß zu essen.

Bremens Umweltsenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte ist der Ansicht, daß für die Weser, insbesondere im Bremer Bereich, nach jetzigen Erkenntnissen keine Gefahr bestehe.

dpa /taz

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