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Erich-Mühsam-Gesellschaft / "Reichskristallnacht / Jeff Healey / Vaclav Havel

Eine Erich-Mühsam-Gesellschaft ist in Lübeck gegründet worden. Sie will das Andenken an den Journalisten, Schriftsteller und Dramatiker Mühsam aufrecht erhalten, der 1878 als Sohn jüdischer Eltern in Lübeck geboren und 1934 von den Nazis ermordet wurde. Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Gesellschaft gehört der Schriftsteller Bernt Engelmann. Geplant ist auch ein Mühsam-Archiv.

Den frühesten schriftlichen Beleg für die Bezeichnung „Reichskristallnacht“ sucht die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden in einem Wettbewerb. Die Entstehung dieses Ausdruckes für den nationalsozialistischen Judenpogrom im November 1938 sei nach wie vor umstritten, heißt es in der Monatsschrift „Sprachdienst“ der Gesellschaft. Von den einen werde die Bezeichnung dem Volksmund zugeschrieben, andere sähen in dem Ausdruck das raffinierte Produkt der Sprachlenkung des Naziregimes.

Mit seinem Debütalbum See the Light versetzte der 22jährige blinde kanadische Gitarrist Jeff Healey Fachwelt und Publikum in Erstaunen. Bei der Tigra '88, der Verleihung der deutschen Rock-Awards, sorgte er mit seinem Live -Auftritt für einen der wenigen Lichtblicke (bei den Hörern? d.L.), seine anschließende Kurz-Tournee durch Deutschland führte im November letzten Jahres durch ausverkaufte Hallen. Jetzt kommt Healey zu weiteren Auftritten in die Bundesrepublik. Die Stationen der Tournee sind: Hannover (21.4.), Berlin (23.4.), Hamburg (24.4.), Bielefeld (30.4.), Bochum (2.5.), Frankfurt (3.5.), Mannheim (5.5.), München (6.5.), Nürnberg (7.5.), Stuttgart (12.5.) und St. Ingbert (13.5.).

Mehrere namhafte europäische Filmregisseure wie Claude Chabrol, Bernardo Bertolucci, Krzysztof Kieslowski und Wim Wenders sowie die Schauspielerin Hanna Schygulla haben dem inhaftierten tschechoslowakischen Schriftsteller Vaclav Havel in einem Brief ihre Solidarität bekundet. Der Brief enstand am vergangenen Wochenende beim Treffen europäischer Filmemacher in Berlin. In ihm heißt es: „Lieber Freund, wir leben, wir arbeiten, wir amüsieren uns, aber wir fühlen uns nicht frei genug, weil ihr - Du und Deine Freunde - nicht in Freiheit seid. Du sollst wissen, daß wir mit Dir sind.“

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