: Nix zu Naschen, viel zu Lesen
■ Biota öffnet ihre Pforten / Umweltsenatorin Lemke-Schulte sieht Stärkung der VerbraucherInnen / 250 AusstellerInnen in der Stadthalle
Draußen vor der Stadthalle wirbt ein großes Plakat für das zuckerreiche Produkt einer bekannten Eisfirma, drinnen promotet Umweltsenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte gesunde Ernährung. Es ist kurz nach 10.00 Uhr, die Biota hat gerade ihre Pforten geöffnet. Während an den Ständen noch eifrig die letzten Vorbereitungen abgeschlossen werden, das Dröhnen von Hammerschlägen und der Geruch von fleischfreier Sojawurst die Halle durchziehen, eröffnet Lemke-Schulte als Schirmherrin die größte Fachmesse für Naturkost und Naturwaren in Norddeutschland.
Die erwarteten 30.000 BesucherInnen - ein Rekord für diese Ausstellung - werden aber wohl
erst in den nächsten Tagen kommen. Hier auf der Eröffnungsveranstaltung vor dem Rohkost-Restaurant mit der Zwei-Sterne-Köchin jedenfalls sind es höchstens 30.
Einen guten Überblick über die Angebote auf dem Naturwarenmarkt gewähre diese sechste Bremer Biota, ist die Umweltsenatorin überzeugt. Mit 250 AusstellerInnen auf einer Fläche von über 10.000 qm ist diese Fachmesse immerhin die zweitgrößte ihrer Art in der Republik. Für Lemke-Schulte ist die Ausstellung Beleg dafür, daß die Macht der Verbau
cherInnen groß ist.
Die Vergangenheit habe gezeigt, daß die Unternehmen ihre Produktion sehr schnell dem gewandelten VerbraucherInnenverhalten anpassen könnten, wie das Beispiel der FCKW-freien Spraydosen deutlich mache. Der rücksichtsvolle Umgang mit der Natur und die sparsame Verwendung von Rohstoffen sei notwendiger denn je.
Diese Einsicht hat sich an den Rohkostständen auf der Ausstellung bereits in harte Realität umgesetzt. Leider! Die leckeren Probierhäppchen sind so klein,
daß man davon erst Hunger bekommt. Nur mit den Informationsmaterialien ist es noch anders. Warum auch das Produkt mit Umweltengel nicht himmlisch ist, welche Baumaterialien ökoliogisch vertretbar sind, welche Verpackungen überflüssig und welche Waschmittel schädlich sind - diese und eine Fülle weiterer Fragen werden auf vielen Seiten und bunt bedildert ausführlich beantwortet. Als ich nach dem obligatorischen Rundgang die Biota verlasse, komme ich mir vor wie ein Altpapiercontainer. om
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