: Massenverhaftungen auf dem Atomtestgelände in Nevada
Las Vegas (taz)- Bei Demonstrationen gegen Atomtests wurden am Samstag im US-amerikanischen Bundesstaat Nevada 1.060 Demonstranten verhaftet. Die fast zweiwöchigen Aktionen zivilen Ungehorsams erreichten am Wochenende ihren Höhepunkt, als über 5.000 Menschen versuchten, in das Testgebiet der US-Regierung einzudringen.
Unter den Festgenommenen befand sich auch eine deutsche Gruppe, der es gelang, eine selbstgebastelte Pershing II -Rakete auf das Atomtestgebiet zu bringen. In einer Erklärung wies die Gruppe daraufhin, daß alle 7.000 US -Atomwaffen in der Bundesrepublik in Nevada entwickelt und zur Einsatzreife getestet worden seien. Die Gruppe forderte, weiteren Atomwaffenstationierungen durch einen weltweiten, vollständigen Atomteststopp vorzubeugen.
Mindestens 120 Menschen wurden festgenommen, als sie mehr als 50 Kilometer weit auf das Atomtestgebietes vorgedrungen waren. Michael Terry ist weiterhin unentdeckt im Testgebiet unterwegs, um durch seine Anwesenheit nahe am Zündpunkt der Bombe (ground zero) die Planungen für zwei weitere Tests zu behindern.
Er muß mit einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten rechnen. Für die beiden erwarteten Tests mit den Decknamen „Tulia“ und „Ladue“ wurden in den letzten Wochen schon wiederholt Versuche im Atomtestgebiet unternommen. Die derzeitigen Aktionen, zu denen American Peace Test aufruft, sollen weitere Vorbereitungen für diese Tests behindern.
Monika Serr
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