piwik no script img

ffm-taz for ever

 ■ TAZ.INTERN

Meyers Schlemmer-Service hatte aufgetischt - in der besetzungsträchtigen Mainzer Landstraße 147 in Frankfurt: Kanapees mit Shrimps und Lachs und den obligatorischen Schampus. Die Hessen-Redaktion der taz und die taz -Verlagsgesellschaft mit Geschäftsführerin Ulrike Fabricius an der Rechenmaschine feierten den zehnten Geburtstag des Blattes in der Metropole, die 1949 fast Bundeshauptstadt und 1979 beinahe Heimstatt des taz-Zentralkomitees geworden wäre.

Doch nicht nur zehn Jahre „Pressefrechheit“ galt es mit Stil und ohne Berlin-typischen Zoff zu würdigen: Der Arroganz der Macht der Zentrale - erneut manifest geworden durch die Ausblendung der verächtlich „Wessis“ genannten MitarbeiterInnen dieser Zeitung in den Veröffentlichungen des ZKs zum taz-Jubiläum - mußte mit einem rauschenden Fest außerhalb der Schandmauern Paroli geboten werden. Im neuen Domizil der Hessen-Redaktion und der Verlagsgesellschaft, zwischen autonomen- und antiimperialistischen BesetzerInnen, grünen RealpolitikerInnen, arbeitslosen LehrerInnen und klassenbewußten DruckerInnen auch dieser Zeitung, feierten rund hundert Menschen aus der hessischen Szene sich selbst und das Blatt: Von „broka“ bis „jovi“, vom Pflasterstrand bis zur Anderen Zeitung, von Joscha Schmierer bis zu Irene Soltwedel aus dem Landtag waren „alle“ gekommen, um in Frankfurt stellvertretend allen westdeutschen MitarbeiterInnen der tageszeitung zum Geburtstag zu gratulieren. Und alle waren sich einig: Die taz nach Frankfurt! Irgendwie ein belebend-befreiender Gedanke, eine bahnbrechende Idee - seit zehn Jahren.

Kpk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen