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Jahrelanger Leerstand

Wenig einladend sieht das Gebäude am Heinrichplatz, die Oranienstraße 192, inzwischen aus. An dem schmalen dreistöckigen Bau sind nur noch einige Fenster teilweise erhalten, der Putz bröckelt, die Eingänge sind mit Holzlatten verrammelt. Seit der Nacht auf den 1.Mai sieht das Haus wenigstens etwas schmucker aus: BesetzerInnen hatten die häßliche Außenfassade gnädig mit Transparenten überdeckt. Geräumt werden soll vorerst nicht, wenn man Polizeiaussagen richtig interpretiert. Als die Polizei in der Nacht zu den neuen BewohnerInnen des leerstehenden Hauses vordringen wollte, wurde sie nach eigenen Angaben mit Brandsätzen, Flaschen und Steinen beworfen. Bei dem unmittelbaren Nachbarn, einem kiezbekannten Herrenausstatter und einem der ältesten Geschäfte am Ort, wurden die Scheiben eingeworfen. Seit über zehn Jahren ist das älteste Gebäude in der Luisenstadt ins Gerede geraten.

Bei dem seit nunmehr fünf Jahren völlig entmieteten Haus war dem Eigentümer und der CDU eine Sanierung viel zu teuer. Auch als vorgeschlagen wurde, in dem kinderreichen Bezirk das alte Haus teilweise als Kita zu nutzen, stellte sich die CDU quer. Den jahrelangen Streit um dessen Nutzung haben inzwischen zumindest die Ratten und anderes Ungeziefer längst für sich entschieden. Nun werden sich der Bausenator oder der Bezirk damit zu befassen haben, wie man dem sichtbaren Verfall der alten Gemäuer entgegenwirken kann.

RiHe

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