: Behörde für Bojen
■ BUND legte eigenmächtig Schutzbojen um Vogelkolonie / Umweltbehörde will sie nicht wieder entfernen
Auch die Umweltschutzbehörde möchte die Flußseeschwalben am Hemelinger See schützen. In dieser Woche hatte der BUND zum Schutz der Schwalbenkolonie vor Wassersportlern eigenmächtig eine Bojenkette angelegt (vgl. taz vom 12.5.). Der Referent für Landschaftsplanung, Blank, erklärte, die Behörde habe die Schutzmaßnahme auch gewollt, stecke aber immer noch im Genehmigungsverfahren. Dieses zieht sich in die Länge, weil Sportfunktionäre die Nutzung des Sees für den Segelsport gefährdet sehen. „Ein typisches Beispiel
dafür, daß behördliche Verfahren und praktische Notwendigkeiten im Naturschutz sich manchmal nicht vertragen“, räumte die Umweltbehörde ein.
Über die Aktion des BUND, der die dringend notwendige Ufersperrung einfach vorgenommen hatte, ist man deswegen auch gar nicht so böse. Die Bojenkette wird von der Behörde jedenfalls nicht entfernt, sondern nach Durchlauf des Verfahrens höchstens durch eine bessere ersetzt. Das Material liegt nach Aussage von Landschaftsplaner Blank schon bereit.
ms
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