Peronist wird neuer Präsident

■ Politische Landschaft Argentiniens rutscht weiter nach rechts: Carlos Menem ist Sieger

Buenos Aires (taz/afp) - Rechtsruck in Argentinien: Carlos Saul Menem hat die Wahlen mit deutlichem Abstand gewonnen. Der populistische Peronist konnte 49,1 Prozent der Stimmen ergattern, sein Kontrahent Eduardo Angeloz von der regierenden UCR kam lediglich auf 37 Prozent. Der noch amtierende Präsident Raul Alfonsin gratulierte trotz der schweren Niederlage seiner Partei.

Die rechte UCeDe mit Alvaro Alsogaray an der Spitze konnte 7 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen, in Buenos Aires sogar knapp zwanzig. Das Linksbündnis „Izquierda Union“ übersprang mit 3,7 Prozentpunkten knapp die in Argentinien geltende Drei-Prozent-Hürde. Nach den vorliegenden Ergebnissen kann Menem mit 315 von 600 Wahlmännern rechnen, die den neuen Präsidenten zu küren haben.

Die politische Landschaft ist weiter nach rechts gerutscht. Gleichzeitig mit den Präsidentenwahlen wurde auch die Hälfte des argentinischen Parlaments neu gewählt. Auch hier legten die Peronisten kräftig zu, ohne die absolute Mehrheit zu erreichen. Derselbe Trend zeichnete sich auch bei den Wahlen zu 16 der 22 Provinzparlamente ab. In der Provinz Tucuman, im Nordwesten des Landes, errang der Ex-Chef der Aufstandsbekämpfung General Antonio Domingo Bussi 27 Prozent und machte seine neu gegründeten Partei zur stärksten der Provinz. Siehe auch

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