Unbestritten - Unsäglich - Unverständlich-betr.: "Besetzer und Besitzer: eine Front?", taz vom 9.5.89

Betr.: „Besetzer und Besitzer: eine Front?“, taz vom 9.5.89

Unbestritten

ist die Tatsache, daß die BesetzerInnen das moralische Recht auf ihrer Seite haben, wenn sie das seit Februar 1984 geräumte und seitdem leerstehende Haus Ora 192 in Besitz genommen haben.

Unsäglich

die traurige Tatsache, daß die Eigentümerin, die Gesa, im Sanierungspoker um höhere Förderung das Haus seit Jahren weiter verkommen läßt. Wir fordern den Senat auf, kein weiteres Haus an die Gesa zu vergeben, da sie offensichtlich nicht in der Lage ist, dem Geschäft der Wohnraumversorgung nachzukommen.

Unverständlich

der Zufall, daß einhergehend mit der Besetzung der Mariannenstraße 6 und der Ora 192 eine Gruppe von Leuten das Büro der Genossenschaft Luisenstadt angreift und die Scheiben einschmeißt; eine Organisation, in welcher ca. 200 ehemalige BesetzerInnen aus 13 Häusern versuchen, ihre Form von selbstbestimmtem Wohnen umzusetzen. Am Aufbau dieser Genossenschaft war unter anderem Franziska Eichstädt-Bohlig gegen die Interessen der SpekulantInnen maßgeblich beteiligt.

Wir wünschen uns noch mehr Genossenschaften.

Aufsichtsrat und Vorstand der Genossenschaft Luisenstadt