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Natur für Obervieland

■ Häfensenator weihte neues Außenhandelszentrum ein / Umwelt-Behörde wirbt um „Verständnis“ der Anwohner

Naturnah ausgebaute Röhrichtstreifen und Mulden sollen demnächst an der Senator Apelt Straße angelegt werden, die an der Stromer Landstraße in Gehölzstreifen übergehen. Ein leistungsfähiger Entwässerungsgraben mit hoher Selbstreinigungskraft soll etwaige betriebsbedingte Schadstoffe weitgehend ausfiltern. Auf ca. 3,2 Hektar sollen dünenartige Aufschüttungen bis zu 1,80 Meter Höhe erichtet werden, dazwischen ca. 80 Zentimeter tiefe Mulden. Für die Tierwelt von Trockenbiotopen sollen Kontaktstellen zu Gewässern in Form flach ausgezogener Bö schungen hergestellt werden, das soll in den durch Modellierung der Spülfeldböschungen geschehen.

Als Ergänzung zu den geplanten Dünen und Mulden werden in einzelnen Bereichen Kleinstrukturen, z.B. durch vorhandene Findlinge /Lesesteinhaufen, an sonnenexponierten Stellen geschaffen.

Zusätzlich soll der Parkplatz des Bezirksbahnhofs Rablinghausen vollkommen neugestaltet werden. Die Asphalt -Decke und der vorhandene Unterbau werden entfernt und durch eine Schotterdecke ersetzt, es wird erwartet, daß sich darauf wärmeliebende Unkrautgesellschaften wie z.B. Bluthirse - Liebesgrasgesellschaft entwickeln. Durch Anhebung der Wasserstände können sich Schilfröhrichtzonen entfalten. „Bei entsprechender Entwicklung wird sich in der Sukzession“, teilt der Senat der Freien Hansestadt Bremen in einer Pressemitteilung weiter mit, „eine größere zusammenhängende Gehölzfläche mit Auwaldbeständen

entwickeln, die Lebensraum swohl für selten gewordene, stark gefährdete Pflanzengesellschaften als auch für eine sehr arten-und individualitätenreiche Brutvogelgemeinschaft bilden. Ein Feuchtwiesenbiotop soll vor allem durch die Neugestaltung naturnaher Gräben und Tümpel weiterentwickelt werden.

Und warum das alles? Das seien „Ausgleichsmaßnahmen“, teilt der Senat mit, für das gestern eingeweihte Außenhandelszentrum an der Senator-Apelt-Straße, das der Bremer Lagerhausgesellschaft beim „Sammeln, Lagern, Verteilen“ dienen soll.

Um die Leistungsfähigkeit vorhandener Verkehrswege zu verbessern, arbeiten die bremischen Behörden an einem „Konzept zur Beschleunigung des Verkehrsflusses, teilte Bau -und Häfensenator Konrad Kunick bei der Übergabe des Gebäudes mit

Und er richtete auch ein paar Worte an die Bürger in Rablinghausen und Woltmershausen, „die nun Tür an Tür mit diesem AHZ leben müssen“. Er wünsche, „daß aus einem Zusammenleben müssen ein verständnisvolles Zusammenleben wollen“ wird - schließlich gehe es um „die Sicherung unser aller Arbeitsplätze“. Schon bei Fertigstellung des AHZ soll das „Schutzgrün“ an der Stromer Landstraße so weit gediehen sein, daß es seine „Abschirm und Sichtschutzfunktin übernehmen“ kann. Die an das AHZ angrenzenden Böschungsbereiche werden mit „lockeren Gehölzstreifen abgepflanzt“.

K.W.

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