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Altlast-Rekord in Wilmersdorf: Cyanide im Grundwasser

Die größte Altlast Berlins befindet sich im Bezirk Wilmersdorf: Im Umkreis von 1,5 Kilometern um das dortige Eisstadion wurden im Grundwasser hochgiftige Cyanide festgestellt. Der zulässige Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Mikrogramm pro Liter wird im Durchschnitt um das Vierfache überschritten. Im Bereich des Stadions liegt die Belastung sogar 20mal höher als erlaubt.

Die größte Belastung liegt dabei in den tiefer gelegenen Grundwasserschichten. Im Untersuchungsbereich befinden sich nach Auskunft des Umweltsenats keine Brunnen der Wasserwerke oder zur Eigenwasserversorgung. Nachdem bereits 1981 am Krankenhaus Wilmersdorf in der Albrecht-Achilles-Straße eine Verunreinigung durch Cyanide festgestellt worden war, sind im Bezirk Wilmersdorf auch zahlreiche Straßenbrunnen, die der Notwasserversorgung dienen, gesperrt worden. Die Ursache konnte damals nicht geklärt werden. Erst jetzt hat ein Gutachten des Instituts für Baustoffprüfungen die ehemalige Gasanstalt als Verursacher festgestellt. Cyanide fallen unter anderem als Rückstände bei der Gasherstellung an.

Für den Bereich der ehemaligen Gasanstalt sind nach Angaben des Umweltsenats umfangreiche geophysikalische Untersuchungen über die Schichtung des Bodens erforderlich, bevor Aussagen über mögliche Sanierungsmethoden und Zeiträume getroffen werden können. Das Gelände war seinerzeit mit dem Schutt des Gaswerks aufgefüllt worden. Der neue Senat gibt sich offen: Interessierte Bürger können die Zusammenfassung des Gutachtens werktags von 9 bis 15 Uhr in Raum 20 der Senatsverwaltung, Lindenstraße 20-25, einsehen.

ccm

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