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Blockade vor Giftgas-Depot Fischbach

Berlin (taz) - Am Giftgasdepot in Fischbach soll nächsten Mittwoch ein alternatives Geburtstagsfest starten: Am 23. Mai, dem „Tag des Grundgesetzes“ soll das Depot rund um die Uhr blockiert werden, um auf diese Art und Weise den Satz „dem Frieden der Welt dienen“ in der Präambel des Grundesgesetzes hervorzuheben. Zu dieser „Sitzdemonstration“ hat die „Aktion Sitzenbleiben für den Frieden“ aufgerufen ein lokaler Zusammenschluß von Einzelpersonen um Klaus Vack, Norbert Greinacher, Dorothee Sölle und der Friedenskoordination Westpfalz. Etwa 300 Leute haben sich bisher zur Blockade angesagt.

Bei dem amerikanischen Depot in Fischbach handelt es sich um das größte Giftgaslager in Westeuropa. Der neue US -Botschafter in der Bundesrepublik, Vernon Walters, hat bei seinem Antrittsbesuch in der Pfalz am Mittwoch erstmals bestätigt, daß die USA in Fischbach Giftgas gelagert haben. Noch vor wenigen Jahren hatte der Ex-Regierungschef von Rheinland-Pfalz sein „Wort dafür verpfändet“, daß es im US -Depot keine chemischen Kampfstoffe gibt. Gleichzeitg kündigte Walters an, daß das in der Pfalz gelagerte Giftgas möglichst schnell in die USA zurücktransportiert werde. Wie der US-Botschafter sagte, sollen die in immer undichter werdenden Granaten und Behältern gelagerten Nervengase über dem Schienenweg nach Bremerhaven verbracht, dort auf Schiffe verladen und wahrscheinlich in der Wüste Nevada verbrannt werden.

urs

Die Blockade soll am 23. Mai um Mitternacht beginnen. Alle TeilnehmerInnen sollen sich zuerst vor dem Tor 1 einfinden. Kontakt: „Aktion Sitzenbleiben„; c/o Klaus Vack, Tel.: 06068/2608; Spendenkonto: Sonderkonto Fischbach, Postgirokonto Wolf Dieter Narr/Berlin Nr. 267106-106 BLZ 100 100 10

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