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Feuergefecht zwischen Palästinensern und Armee

■ Vier Tote bei erstem Schußwechsel seit Beginn der Intifada / Vier weitere Tote und 22 Verletzte im Gaza-Streifen

Jerusalem (ap/dpa) - Beim ersten Feuergefecht zwischen Arabern und israelischen Soldaten seit Beginn des palästinensischen Aufstandes vor 17 Monaten sind am Freitag vier Menschen getötet worden. Eine Militärsprecherin teilte mit, unter den Todesopfern des Zwischenfalls im Dorf Beit Aula rund 30 Kilometer südwestlich von Jerusalem seien drei Palästinenser und ein Soldat. Sieben Soldaten seien verletzt worden, einer davon schwer. Die Behörden verhängten über die 1.500 Bewohner des Dorfes ein Ausgehverbot.

Der Kommandeur der Besatzungskräfte im Westjordanland, Generalmajor Mitzna, sagte, die Soldaten seien auf den Hilferuf eines mutmaßlichen palästinensischen Kollaborateurs hin ausgerückt. Auf der Fahrt durch Beit Aula hätten sie ein verdächtiges Fahrzeug mit maskierten Personen gesehen und verfolgt. Die Soldaten hätten das Feuer eröffnet. Ein Sprecher der Streitkräfte sagte, der tote Soldat sei durch eine Handgranate getötet worden. Bei den Palästinensern seien ein Sturmgewehr, eine Maschinenpistole und eine Pistole gefunden worden.

Ein anderer Sprecher behauptet, aus dem Auto der Palästinenser sei zuerst geschossen worden. Der israelische Soldat sei dabei getötet worden. Die drei Palästinenser seien von einem israelischen Offizier erschossen worden. Er habe zuvor die Gummikugeln in seiner Waffe durch richtige Kugeln ersetzt. Die Führung der Intifada hatte wiederholt dazu aufgerufen, keine Schußwaffen zu benutzen. Augenzeugen berichteten, rund 100 Militärfahrzeuge seien nach der Schießerei nach Beit Aula gefahren. Über den umliegenden Bergen kreisten Hubschrauber. Die Zufahrtsstraßen zu dem Dorf wurden gesperrt.

Bei heftigen Auseinandersetzungen im Flüchtlingslager Rafah im besetzten Gazastreifen wurden am Freitag nachmittag vier Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen. 22 weitere Menschen wurden verletzt. Auf die drei Männer und eine Frau war offenbar gezielt geschossen worden. Alle wurden auf Brusthöhe oder in den Hals getroffen. Bereits in der Nacht zum Freitag waren im Gaza-Streifen 500 Palästinenser festgenommen worden. Unter den Festgenommmenen sollen sich auch der geistige Führer der islamischen Widerstandsbewegung „Hamas“, Scheich Ahmed Jassin, sowie Dr. Mahmud Zahar, ein anderer Führer der Bewegung, befinden. Ein von „Hamas“ ausgerufener Generalstreik war am Donnerstag in den besetzten Gebieten massiv befolgt worden. Siehe auch Seite 7 und 15

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