Bildungssenator Franke: Bremen nur noch im Vorhof zum Paradies

■ betr.: Bericht über die Lage der Bibliotheken in Bremen, „Träume in katastrophaler Situation“, taz 19.5.

Die Stärke der taz ist, sich zu engagieren und entsprechend deutliche Worte zu finden. Presseengement trägt aber am Ende nur so lange, wie gleichzeitig korrekt mit Fakten umgegangen wird. Warum muß der ob seiner Bibliothekspolitik heftig angegangene Senator erst einen Leserbrief schreiben, um dem taz-Leser die Fakten zu vermitteln, die der taz zuvor längst bekannt sind, aber von ihr verschwiegen werden: Bremen hat heuze 34 Einzelbibliotheken, Hannover aber nur 26, Stuttgart und Frankfurt haben je 23, Dortmund und Düsseldorf 20 und Duisburg hat 19 Bibliotheken. Bremen ist also wirklich Spitze. Daß wir einmal mit einem noch besseren Angebot im Paradies gelebt haben, ist bekannt. Ein irdisches Paradies muß aber im Unterschied zum himmlichen mit Mark und Pfennig bezahlt werden.

Seit der Finanzkrise leben wir darum nur noch im Vorhof des Paradieses, aber auch das ist noch viel.

Mit freundschaftlichem Gruß

H.-W. Franke

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