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Krokodilstränen-betr.: "Stoppt den grünen Schweigemarsch", taz vom 20.5.89

betr.: „Stoppt den

grünen Schweigemarsch“,

taz vom 20.5.89

(...) In das abschüssige intellektuelle Niveau der grünen Parteivorsprecher wie der taz paßt das Elaborat von Fücks und Ulrich „Stoppt den grünen Schweigemarsch“. Zuerst stänkern sie, der „grüne Linksradikalismus“ sei in Berlin auf seinen „opportunistischen Kern“ geschrumpft. Soll der Opportunismus, sonst gern geleugnet, das Monopol der Realogruppe sein? Wenn die Autoren schreiben, der grünen Partei sei der ökologische und kulturelle Fundamentalismus abhanden gekommen, weinen sie Krokodilstränen.

Nachdem man/frau die Fundamentalisten aus dem Bundesvorstand rausgejagt hat, ist dieses Jammern ganz schön frech. Sich aber mit dem Antikorruptionskämpfer Gorbatschow zu vergleichen, eine Partei, der es in Berlin und Frankfurt ersichtlich um die Fleischtöpfe und die staatsmännische Reputierlichkeit ging, ist vermessen, gewagt und verlogen. Inhalte werden in dem Papier nicht geboten, es sei denn, man begreife den Satz: “... müssen wir der Bevölkerung möglichst viele Gestaltungsmöglichkeiten zurückgeben, die ihr Staat und Wirtschaft weggenommen haben“, als politökonomische Erkenntnis. Wann haben Staat und Wirtschaft denn der Bevölkerung was genommen, wann hat die Bevölkerung die Gestaltungsmöglichkeiten besessen, die ihr Staat und Wirtschaft wegnahmen. Und blablabla.

Robert Lederer, Bochum 1

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