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Besser alt werden mit der CDU

■ Für Alte keine Pflege, keine Wohnungen, kein Personal

„Höchste Zeit“ für politische Taten wegen „erheblicher Defizite“ der Versorgung älterer Menschen hat die CDU -Sozialpolitikerin Roswitha Erlenwein ausgemacht. Erstens: Für die rund 125.000 Frauen und Männer über 60 Jahre in der Stadt Bremen ist der schlecht ausgestattete, in Stadtteilen regionalisierte Sozialdienst für ältere Menschen - „ÄM“ im Behördenjargon - völlig unzureichend ausgestattet. Um die 60 Prozent alleinlebenden Alten aufzusuchen und sie „zu ermuntern, Angebote auch wahrzunehmen“ (Erlenwein), braucht es deutlich mehr Personal. Zweitens: Das „Herzstück“ der ambulanten Hilfen, die Dienstleistungszentren, beschäftigen derzeit rund 4.000 vorwiegend weibliche und vorwiegend ehrenamtliche HelferInnen, die mit Aufwandsentschädigungen unter 450,- Mark monatlich abgespeist werden. Diese Frauen „zahlen also aus dieser

Tätigkeit selbst keine Rentenbeiträge“, so Erlenwein weibliche Armut im Alter reproduziert sich selbst. Eine Forderung von 600.000 Mark mehr jährlich für mehr professionelles Personal wurde inzwischen auf 150.000 heruntergeschraubt. Drittens: Wohnraum. 3.140 altengerechte Wohnungen gibt es in Bremen-Stadt. Aber: 2.000 weitere Anträge auf solche Wohnungen liegen darüber hinaus vor völlig chancenlos. Entsprechend ist die Lage bei den Alten und Pflegeheimen. Abgesehen von den verfügbaren 4.287 Plätzen „fehlen mindestens 1.000 weitere“, so die CDU -Politikerin, „839 Ältere sind außerhalb Bremens untergebracht. Das geht nicht.“

Einen genaueren Zahlenüberblick will Erlenwein zunächst mit einer Kleinen Anfrage in der Bürgerschaft bekommen, für konkrete Forderungen dann in ihrer Fraktion werben.

S.P.

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