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WAA-Stopp: Kein Grund zum Feiern

■ BBA-Veranstaltung in den Weserterrassen

Die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf wird nicht gebaut, aber die Sektgläser muß die Anti-AKW-Bewegung vorerst im Schrank lassen. Knapp fünfzig BremerInnen kamen am Dienstagabend ins Bürgerhaus Weserterrassen, um sich über die jüngste Entwicklung zu informieren. Zu Beginn erinnerte Martin Nowacki von der BBA an die Geschichte des Kampfes gegen die WAA, für ihn vor allem eine Chronologie des Widerstands gegen eine immer brutaler vorgehende Staatsgewalt.

Ob der Ausstieg aus der WAA ein Erfolg dieses Widerstands oder eine „neue Boshaftigkeit“ der Atomlobby ist, damit befassten sich die beiden Bremer Physiker Gerald Kirchner und Jens Scheer. Kirchner, der schon als Gutachter für die Oberpfälzer Bürgerinitiativen tätig gewesen ist, versuchte aus dem Wirrwarr von Schlagzeilen, Presseerklärungen und Gerüchten die Beweggründe der WAA-Betreiber herauszuarbeiten. „Die Energieversorgungsunternehmen haben

nie eine WAA gewollt, Wackersdorf drohte ohnehin ein finanzielles Debakel zu werden, der Verzicht auf die WAA soll den Konflikt um die Atomindustrie entschärfen“, so Kirchners Thesen. „Der Baustop in Wackersdorf ist ein Täuschungsmanöver, denn die Bauherren der WAA verfügen ohnehin noch nicht über die zum Weiterbau nötigen Genehmigungen.“ Auch wenn die eigentliche Wiederaufarbeitung nun nicht mehr in Wackersdorf stattfinde, können dort trotzdem noch kerntechnische Anlagen wie ein Zwischenlager oder eine Brennelementefabrik entstehen.

Jens Scheer erläuterte die europäische Zusammenarbeit der Atomlobby, in der Norddeutschland als „Atomklo Europas“ vorgesehen ist. Gemeint: Gorleben und der Schacht Konrad, wo in Zukunft vermutlich auch französischer Atommüll eingelagert werden soll. In einem waren sich die Bremer Anti -AKW-AktivistInnen einig: Der Kampf gegen das Atomprogramm ist noch nicht gewonnen.

ms

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