: IWF-Weltbank-Schlichtung
■ „Frontbegradigung“ in Bern nach Argentinien-Fall
Bern (ap) - Die Finanzminister und Notenbankchefs der zehn wichtigsten Industrieländer wollen am kommenden Freitag in Bern die Fronten zwischen dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank bei der Bewältigung der Schuldenkrise begradigen. Zum erstenmal findet ein derartiges Treffen in der Schweiz statt, die nicht Mitglied beider Weltfinanzorganisationen ist. Einziges Thema der Tagung ist die Verabschiedung eines Berichts über die Aufgabenteilung zwischen Fonds und Bank bei der Lösung der Schuldenkrise.
Über die Teilnehmerliste des Berner Treffens sind aus Sicherheitsgründen keine offiziellen Angaben erhältlich. Erwartet werden jedoch unter anderen US-Finanzminister Brady, der Geschäftsführende IWF-Direktor Camdessus sowie Vertreter der Weltbank.
Zu offenen Spannungen zwischen Weltbank und Währungsfonds war es im September gekommen, als die Weltbank einen 1,25 -Milliarden-Dollar-Kredit für Argentinien bereitstellte, obwohl das am dritthöchsten verschuldete Entwicklungsland aus der Sicht des Währungsfonds die wirtschaftspolitischen Voraussetzungen für eine Finanzhilfe nicht erfüllt hatte. Direkte Empfehlungen zum sogenannten Brady-Plan sind von der Tagung nicht zu erwarten. Der Vorschlag sieht erstmals eine teilweise Abschreibung der Schulden vor.
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