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■ Bremtec 89: Bremen und das nordwestdeutsche Umzu demonstrieren High-Tec-Potenz
Vom 7. bis 10.Juni findet die seit vier Jahren alljährliche BremTec auf dem Campus der Uni im BITZ statt. Sie bietet neben einem umfangreichen Tagungsprogramm auf 6.000 qm Ausstellungsfläche Neues und Feines aus der Glitzerwelt der Hochtechnologie bzw. die Ergebnisse der hochgelobten Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Als Verkaufsmesse versteht sich die BremTec nur in zweiter Linie, „Präsentation von Trends und neuesten Produkten“ steht im Vordergrund. Beschränkte sich die erste Bremer Hochleistungsschau noch auf Aktivitäten der Hansestadt selbst, so kooperiert man jetzt mit der nordwestdeutschen Küstenregion, wobei Bremen als „Oberzentrum“ (Messeleiter Schröder) gilt.
Über 200 Aussteller drängeln sich in den Leichtbauhallen des BITZ, 85 Prozent kommen aus Produktion oder Dienstleistung, neun Prozent aus der „Wissen
schaft“, eine problematische Differenzierung angesichts der weitreichenden „Verwebung“ (Prof. Hirsch vom BIBA, dem Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaft) von Kapital und Intelligenz (Zauberwort „Drittmittel“: die BIBA z.B. lebt zu 90% aus solchen Töpfen).
Neben kleinen und mittelständischen Unternehmen, industriellen Großbetrieben wie dem Vulkan und Konzernen vom Kaliber AEG, Siemens und MBB stellen auch Post, Stadtwerke und technisch orientierte Unis aus. So wollen sich die Stadtwerke als Energiehändler mit gezielten Unternehmensberatungen ausgerechnet dem Energiesparen widmen, um rechtzeitig Fehlinvestitionen etwa in zu dicke Kabel vorzubeugen.
Unsere Umwelt ist überhaupt ein Lieblingsthema der BremTec, die wieder 100.000 Besucher, davon zwei Drittel vom Fach, er
wartet. Sie hat somit klar auch PR-Aufgaben, denn neben innerbetrieblichen Widerständen (Prof. Reichwald von der Bundeswehruni München spricht über „Akzeptanzprobleme bei CAO - Computer Aided Office“) sind auch die Arbeitplatzsorgen des gemeinen Volks noch nicht ganz aus der Welt.
Hier hat auch das Alfred Wegener Institut mit Meerestechnik und Polarforschung seine Bedeutung, solange es um Pinguine, Robben und Ozonloch geht. Herr Probst von der Meerestechnik hat noch einen Wunsch an die BremTec: daß endlich die amerikanische Dominanz im Gerätebau aufhöre die inländischen Anbieter sollen bitteschön bessere Meßgeräte für die polare Kälte zur Verfügung stellen.
Die zweite Akzeptanzschiene heißt immer noch und immer wieder „Technofaszination“, und da hat die BremTec auch Angebote. So gibt es sich selbst programmie
rende, d.h. lernfähige Roboter, und auch die BIBA glänzt mit einer „besonderen Attraktion“: in einem sog. „Stereo -Lithografie-Verfahren“ wird ein auf dem Bildschirm entworfenes Objekt per Laserstrahl aus Plaste materialisiert. Die geniale Idee, computeraided 3-D-mäßig auf den Monitor geschickt, wird binnen zwei Stunden zum Gegenstand, Werkstück oder zur Gußform. Weiterungen bis zur Produktion von medizinischen Implantaten und zu einem neuen Beruf (der viele herkömmliche überflüssig macht), dem Desk Top Ingeneering sind denkbar.
Eine solche Messe, die sich neben „Hannovermesse“ und „Cebit“ und anderen High-Tec-Shows etablieren will, kostet Geld: eine Million ist im Gespräch, überwiegend getragen vom Land Bremen. Auf die einzelne BesucherIn kommt ein Eintrittspreis von acht Mark zu.
sb/bs
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