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K O M M E N T A R Politik Paradox

■ Erst das illegale Denkmal animiert zum Nach-Denken

Dank der rigorosen Haltung der Oldenburger Sozialdemokraten und der ordnungspolizeilichen Bemühungen der Stadtverwaltung ist das geglückt, was der IG-Metall-Jugend stets vorschwebte: Das antifaschistische Denk-Mal am Pferdemarkt ist im Gespräch. Mehr noch: Über Sinn und Unsinn des administrativ verordneten Gedenkens, über die Freiräume für ein mahnendes Erinnern von unten wird lebhaft gestritten.

In Bremen steht das gleiche Denk-Mal wie in Oldenburg, ebenfalls von der IG-Metall-Jugend errichtet, mit behördlicher Genehmigung. Auf der Werderinsel sinniert es vor sich hin, zwischen Parkplatz und Glascontainer. Kaum eine(r) nimmt es wahr. Selbst MitarbeiterInnen der IG-Metall -Jugend-Geschäftsstelle mußten achselzuckend passen, als die taz sie nach dem Standort fragte.

Ganz offensichtlich dient ein Denkmal nur selten dem Denken, es beruhigt bis zum Vergessen. So bedanken wir uns ganz kräftig bei den Konservativen , daß sie mit ihren law -and-order-Vorstellungen die allzu schnelle Bereitschaft, das Gedenken zur selbstverständlichen Institution zu machen, nachhaltig stören.

Andreas Hoetzel

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