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Rechtsfiguren-betr.: "Union langfristig koalitionsverdächtig", taz vom 21.6.89

betr.: „Union langfristig koalitionsverdächtig“,

taz vom 21.6.89

In dem Interview vertritt Glotz die These des nur vorübergehenden Aufkommens der Republikaner. Es ist müßig, sich darüber Gedanken zu machen, ob die Repulikaner im Falle der Opposition durch CDU/CSU zur Bedeutungslosigkeit verschwinden. Nicht die Parteienstrukturen sind entscheidend, lieber SPD-Vorsitzender, sondern das Gedankengut der WählerInnen, die sich jetzt bei den Republikanern, in zwei Jahren vielleicht bei CDU/CSU zu Hause fühlen. Das faschistische Gedankengut wird doch dadurch nicht besser, wenn es von den sogenannten demokratischen Volksparteien aufgesogen wird. Es bleibt bestehen, die Anhängerschaft der faschistischen Wahnsinnsidee, der engstirnigen, eingebildeten, nationalistischen Überzeugung wird größer und ihre Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung wächst. Hier gilt es diese Entwicklung mit allen Mitteln aufzuhalten und zu bekämpfen.

Im übrigen hat Glotz recht, im Falle der Opposition wird die CDU/CSU wieder extreme Ansichten äußern können und so dieses Wählerpotential an sich ziehen. Anschaulich dafür mag für Glotz die eigene Partei gewesen sein, vertritt die SPD seit ihrer Oppositionsrolle doch ganz fortschrittliche Meinungen. Ist sie jedoch wieder in Regierungsverantwortung gibt's wieder Nachrüstung, Rüstungsexporte um jeden Preis, Ausbau des AKW-Netzes usw.

Michael Krüger, Oldenburg

Ist das die vielgerühmte Vielfalt bei der taz, wenn die rosarote Einfaltsstaatssoße eines Herrn Glotz, der selbst bei der bayerischen SPD keinen Anklang findet, aus dritter Hand ausgewalzt wird? Da wird der Vorwurf des „linken Faschismus“ gegenüber einem Ermordeten auf Zeit, Rudi Dutschke, gerechtfertigt.

Da wird eine Lobhudelei eines verkappten Neokonservativen auf seinen Kumpanen ausgewalzt, kommentarlos. Da ist man gespannt darauf, was der Chef des 'FAZ'-Feuilletons, angeblich des besten der BRD, machen wird. (...)

Andi Gindler, Witzenhausen

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