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K O M M E N T A R Meinungs-Umbildung

■ Wer in der SPD was werden will, verdirbt es sich lieber nicht mit den Genossen der oberen Etage

Ist es denkbar, daß in der Zeit zwischen Mittwoch und Montag plötzlich die Sachargumente der Methadon-Gegner all die Abgeordneten sachlich überzeugt haben, die sich zunächst voller Vertrauen die Argumente der Ausschuß-Mitglieder aus ihren eigenen Reihen zu eigen gemacht hatten? Finden jetzt alle gewählten SozialdemokratInnen schlagartig, daß eine kontrollierte Bremer Methadon-Liberalisierung Scharen von Junkies nach Bremen locken würde? Setzen sie trotz der Denkanstöße aus dem Ausland und trotz der weitreichenden Methadon-Initiativen anderer SPD-Bunndesländer doch wieder auf den starr eingeschlagenen Bremer Weg, nach dem Beratung, Langzeittherapie und vor allem der Horror des kalten Entzugs das richtige Mittel ist, um den verelendeten und kriminalisierten Junkies zu helfen?

Der düpierte Ausschuß-Vorsitzende Reinhold Stiering hatte eine viel schlagendere Erklärung für den Sinneswandel seiner GenossInnen: „Im Herbst werden die Listen für den neuen Fraktions-Vorstand gemacht, und schon im April werden die KandidatInnen für die neue Bürgerschaft gesammelt. Das ist Hauen und Stechen um die Posten.“ Susanne Paa

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