: Der Entmannte
■ SPD: Genscher entmachtet
Bonn (taz) - Der SPD-Politiker Karsten Voigt sieht in der jüngsten Polen-Politik der Bundesregierung eine „Entmachtung“ von Außenminister Genscher. Dies gelte sowohl für die Verschiebung der Kanzler-Reise wie auch für die Äußerungen der Minister Waigel und Wilms über die „Oder -Neiße-Grenze“. Es sei „schlimm“, daß sich der Kanzler von diesen „revanchistischen Äußerungen“ nicht distanziert habe. „Die Rechtsradikalen“, so Voigt, „haben bereits substantielle Erfolge zu verzeichnen, bevor sie im Bundestag sind“. Genscher habe sich mit „einem Herzstück seiner Außenpolitik“ nicht durchsetzen können; die schleichende Entmachtung habe bereits begonnen, als Kanzler-Berater Teltschik zum Polen-Beauftragten der Regierung ernannt wurde. Die SPD, die beim Gorbatschow-Besuch noch die Gemeinsamkeit in der Ostpolitik beschworen hatte und sonst gerne Genscher von Kritik verschont, will dem Außenminister aber jetzt nicht zu Hilfe eilen. Voigt: „Er muß selbst sehen, der Dicke, wie er den Prozeß der Entmannung durchsteht.“
cw
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