: Selbstschutz
■ Jusos kündigen Ordnertruppe an, um künftig zu verhindern, daß Gewaltbereite das Antifa-Bündnis mißbrauchen
In einer ersten Bilanz zur Demonstration gegen den Landesparteitag der „Republikaner“, begrüßen die Jusos das Zustandekommen „eines breiten antifaschistischen Bündnisses“. Zugleich verurteilen sie „die Randale durch einzelne Teilnehmer und Übergriffe auf die Presse“. Die Jusos weisen darauf hin, daß man auch in Zukunft mit allen antifaschistischen Kräften zusammenarbeiten will. Man will sich aber „um einen besseren Selbstschutz von Demonstrationen gegen Provakateure einsetzen“. Die Landessekretärin der Jusos Zöller erklärte: „Wir denken bei dem Selbstschutz nich an bestimmte Personen. Uns geht es im Prinzip darum, gegen den Faschismus zu demonstrieren, und wir wollen es nicht mehr zulassen, daß bestimmte Gruppen das Demo-Umfeld dazu benutzen, ihre eigenen Sachen zu machen. Wir wollen ein breites Bündnis, auch mit den Autonomen. Aber für ein breites Bündnis muß es eben den entsprechenden Rahmen geben.“
Die AL bewertete es als Erfolg, daß über 5.000 Menschen gegen die „Republikaner“ demonstriert haben. „Leider waren ein paar Heißsporne auf beiden Seiten nicht davon abzuhalten, ihr Mütchen zu kühlen.“ Trotz dieser Zwischenfälle „gelang es den Teilnehmern, die Demonstration wie vorgesehen zu einem friedlichen Abschluß zu bringen“, heißt es bei der AL.
Die SPD hat „kein Verständnis dafür, daß es immer wieder einzelnen gelingt, das begrüßenswerte Anliegen antifaschistischer Demonstrationen zu diskreditieren“. Zur Wiederwahl von REP-Chef Andres heißt es bei der SPD: „Wir begrüßen diese Wahl, denn sie verschafft jedem Klarheit über den zukünftig zu erwartenden neofaschistischen Kurs der REPs.“
Als Erfolg der demokratischen Kräfte sieht der DGB die Demo gegen die REPs. Die „gewalttätigen Ausschreitungen am Rande der Kundgebung, die von einer kleinen Gruppe angezettelt wurden“, wurden von DGB-Vorständler Jeackel verurteilt. Der Gerkschafter, der auf der Demo selbst als Redner auftrat, begrüßt „die Zivilcourage vieler Demonstrationsteilnehmer, die versuchten, den Konflikt zu entschärfen und Provokationen zu unterbinden“.
Mit geharnischter Kritik wendet sich der Journalistenverband Berlin mit einem offenen Brief an den Landesverband der „Republikaner“. Auf dem Parteitag der „Republikaner“ ist es „zu einer in der Nachkriegszeit der BRD bisher beispiellosen Beschimpfung der Presse gekommen. Ausdrücke wie 'Volksverhetzer‘, 'Hilfsschüler‘ und 'Ganoven -Journalismus‘ sind dafür kennzeichnend“, heißt es in dem Brief. Der Journalistenverband fordert REP-Chef Andres „dazu auf, sich davon unverzüglich zu distanzieren“.
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