Zeitenwechsel oder Seitenwechsel?

■ Betr.: "Zeitenwechsel", taz vom 10.7.89

Betr.: „Zeitenwechsel“, taz vom 10.7.89

Brigitte Fehrle mag die REPs nicht, daran besteht kein Zweifel, auch wenn diese ihrem rot-grünen Wunschprojekt zur Macht verhalfen. Mehr aber auch nicht. Ihrer antifaschistischen journalistischen Sorgfaltspflicht gegenüber den „vielfältigen Phänomenen des Rechtsradikalismus“ einen politischen Angriff zu formulieren, kommt sie nicht nach.

Ihr Problem sind nicht die alten und neuen Faschisten, solange diese sich gesittet verhalten, sondern die „selbstbewußt angreifende Militanz“ gegenüber den Faschisten und deren Schützern. Da hier offensichtlich die Integrationskräfte des rot-grünen Senats enden, bleibt für bf nur noch die rassistische Ausgrenzung gegenüber den „türkischen Gruppen und jugendlichen Banden“, die sich jenseits der „bewußt-politisch Aktivitäten“ bewegen würden. Diese, den rot-grünen Senat gefährdenden Gruppen müßten dann „ausgegrenzt und der Polizei ausgeliefert“ werden. Deshalb taugt für bf das „einfache Weltbild der prügelnden Bullen“ nicht mehr, denn irgendwie sind es ja auch bfs prügelnde Bullen.

Dominik

Anmerkung der Redaktion: Brigitte Fehrle hat keineswegs gefordert, irgendwen der Polizei auszuliefern. Bei nochmaligem Durchlesen müßte eigentlich klar werden, daß ihre Intention eine andere war. „Gelingt es nicht, auch die Militanten bei einer Demonstration zu integrieren, wird es zwangsläufig dazu kommen, daß sich diese letztendlich allein mit der Polizei konfrontiert sehen.„