: Lonnie Mack im MODERNES
■ Legende als Überraschungskonzert
Es gibt Menschen, die tragen von Kindsbeinen an immer dieselbe Frisur und warten in aller Ruhe ab, bis sie damit irgendwann mal dermaßen im Trend liegen, daß sie alle für ganz modern halten. Lonnie Mack (Geburtstag: 18.8.1941) macht auf diese Weise Musik. „Ich bin froh“, sagte der Rhythmbluescountryguitar-Haudegen nach seiner Roadhouses & Dancehalls-Platte, „daß die Sorte Musik, die ich all die Jahre gemacht habe, gerade wieder hochkommt. Ich werde nämlich jetzt einfach weiterhin die Stücke spielen, die ich liebe.“
1963 krachte Herr Mack, Held aller Rockgitarreros, mit einer Instrumental-Version von Chuck Berrys „Memphis“ in die Country-, Rock- und Soul-Charts. Seither hat er 11 eigene Alben vollgespielt und einigen weniger bekannten Musikern (James Brown, The Doors) den Hintergrund geklampft, auf die einzigartige Art und Weise, die oft kopiert, aber eben nur ihm eigen sein soll. Heute nun spielt er unangekündigt, zur Überraschung aller und auf Initiative von Radio Bremen im Modernes (20 Uhr).
Too Rock For Country, Too Country For Rock'n'Roll (Single) - „Das bin ich“, sagt der Gitarrenspielmeister. Ansonsten ist er: Country-Blues, -Boogie, -Balladen, Southern Rock, Shuffle, tief in altmodischer Tradition staksend und angeblich trotzdem richtig originell. Melting -Pot-Musik für Amerika.
In den 70ern war Herr Mack das ganze Musik-Business einigermaßen leid und verzog sich ins ländliche Indiana, protegierte Stevie Ray Vaughan, und trat trotzdem 1985 mal wieder vor restlos ausverkaufter New Yorker Carnagie Hall auf.
Wie bei allen großen Meistern: Mack hat schon mit sechs Gitarre gelernt - von der Mama, guckte dann fürderhin ab bei Ralph Trotto, einem blinden Kirchen-Gitarristen und lernte von Onkel Harry Dawes, einem „full-blooded Indian“. So wird man zum Saiten-Helden. p
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