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Inbetriebnahme von Schrottmeiler Biblis „unverantwortlich“

Wiesbaden/Biblis (taz) - Eine „Neubewertung des Risikos von Block B des Atomkraftwerks Biblis“ fordert die Landtagsgruppe der Grünen vom hessischen Umweltminister Karlheinz Weimar (CDU), nachdem die Gesellschaft für Reaktorsicherheit ihre „Sicherheitsstudie B“ vorgestellt hat. „Bis diese Neubewertung vorliegt, darf Biblis B nicht wieder ans Netz gehen“, sagte gestern der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Chris Boppel. Er bezeichnete es als „grotesk, daß ausgerechnet der Reaktor ohne jegliche Konsequenz wieder ans Netz gehen soll, an dem die beängstigenden Ergebnisse der neuen Risikostudie errechnet werden“. Wie Boppel erklärte, ist nach dieser Studie das Risiko eines schweren AKW-Unfalls dramatisch höher als bisher angenommen. Nach einer Analyse des Öko-Instituts kommt es bei allen Kernschmelzunfällen schon nach rund zweieinhalb Stunden zu einem frühen Versagen des Sicherheitsbehälters und einer gleichzeitigen riesigen Aktivitätsfreisetzung. Anstatt das „einzig Richtige zu tun und das AKW Biblis endgültig stillzulegen, läßt Weimar stillschweigend zu, daß Biblis-Betreiber RWE noch nicht einmal die dringendsten, bereits genehmigten Nachrüstmaßnahmen durchführt“, kritisierte Boppel. Auch ein zweites zentrales Sicherheitsproblem, die Gefahr einer Wasserstoffexplosion, die das Containment zerstören könnte, bliebe ungelöst. Obwohl dieses Problem im Zentrum der neuen Risikostudio stehe, schweige Weimar das Thema Wasserstoffexplosion tot. Boppel abschließend: „Wenn die neue Risikostudie einen praktischen Sinn haben soll und nicht nur der Selbstbefriedigung der Atommafia dient, muß sie zwangsläufig zur Stillegung von Biblis B führen.“

M.B.

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