piwik no script img

Pieroth will bei Arbeitslosen zwei Klassen

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende der CDU/CSU -Mittelstandsvereinigung, Pieroth, will die Spreu vom Weizen trennen. Er hat erneut eine Änderung der Arbeitslosenstatistik gefordert. „Zu viele Karteileichen halten die Arbeitslosenquote künstlich hoch“, sagte Pieroth am Donnerstag in einem Interview der 'Berliner Morgenpost‘. Er schlug daher vor, die Statistik zu splitten und jene künftig gesondert aufzuführen, „die Vermittlungsversuche boykottieren, also nicht arbeiten wollen oder aus anderen Gründen nicht vermittelt werden können“. Die alte Statistik gibt nach seiner Meinung kein klares Bild darüber, „wer tatsächlich auf Arbeitssuche ist und wer es sich in der Anonymität der 1,9 Mio. Arbeitslosen bequem gemacht hat, obwohl er gar nicht arbeiten will“. Dazu zähle er alle, die sich nur wegen Aufrechterhaltung von Ansprüchen wie Rente und Kindergeld arbeitslos meldeten, aber gar nicht arbeiten wollten.

Die SPD hat die Forderung Pieroths nach einer geteilten Arbeitslosenstatistik als „Verleumdung der Arbeitlosen“ verurteilt. Heyenn, Obmann der SPD-Fraktion im Sozialausschuß des Bundestages, erklärte, eine Forderung nach derartig rigoroser Verfälschung sei selbst für Unionskreise neu.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen