: Menem hebt Embargo auf
London (taz) - Die argentinische Regierung hat das Embargo gegen britische Importe, das seit dem Malvinenkrieg vor sieben Jahren bestand, aufgehoben. Großbritannien hatte die Handelsbeschränkungen bereits 1985 gelockert. Der Importboykott wurde von London bisher als größtes Hindernis für die Wiederaufnahme normaler Beziehungen bezeichnet. Britische Waffenlieferungen an Argentinien werde es jedoch in absehbarer Zukunft nicht geben, sagte ein Sprecher des Außenministeriums.
Die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen hat eher politische als wirtschaftliche Bedeutung. Die britische Regierung hofft, daß die Entscheidung Argentiniens zur Aufnahme direkter Gespräche mit Argentinien führen werde. Das britische Außenministerium forderte den Argentiniens Präsidenten Carlos Menem auf, formal einen Waffenstillstand zu erklären. Menem erklärte jedoch, daß die Aufhebung der Importbeschränkungen der einzige „unilaterale Akt“ sei, den Argentiniens Regierung eingehen könne. In der Malvinen-Frage ist Großbritannien nicht bereit, Zugeständnisse zu machen. Der britische Botschafter in Uruguay, Colum Sharkey, sagte in einem Interview mit der Zeitung 'El Dia‘: „Nach allem, was 1982 passiert ist, werden wir die Falkland-Inseln mit niemandem teilen - weder mit den Vereinten Nationen noch mit Argentinien noch mit irgend jemand sonst.“
Ralf Sotscheck
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen