: Filmkurzes: Joris Ivens u.a.
Zum sechsten Mal finden in diesem Jahr - vom 1. bis 5. November - die Ökomedia-Filmtage in Freiburg statt. Neben aktuellen Filmen gibt es auch eine Retrospektive des Ökofilmes vom Stummfilm bis heute. Informationen über Ökomedia Institut, Münchhofstraße 12a, 7800 Freiburg, Telefon 0761-30939.
Der Altmeister des Dokumentarfilmes, Joris Ivens, hat mit seinem letzten Film „Eine Geschichte über den Wind“ ein Vermächtnis in Bildern hinterlassen, in welchem sein Leben, seine Träume und Hoffnungen in ungewöhnlichen Phantasien und Montagen zusammengefaßt sind. Der neunzigjährige Ivens, dem das Asthma das Atmen zu nehmen drohte, hatte die verrückte Idee, den Wind zu filmen. Nicht nur den Wind des eigenen Lebens, sondern auch den Wind der Geschichte, der ihn als Dokumentaristen politischer Ereignisse dieses Jahrhunderts getrieben hat, wollte er sichtbar machen. Von den niederländischen Windmühlen, dem Ort seiner Herkunft, führte ihn seine Suche nach China, dessen kulturelle und politische Tradition am ehesten das Geheimnis und die Weisheit des Windes bewahrt. In phantastischen Collagen eröffnet Ivens dem Zuschauer Meditations- und Reflexionsräume, die metaphysische Fragen provozieren, ohne Antwort zu geben. Der Wind behält sein Geheimnis in der gleichen Weise wie das Leben und die Geschichte. Kein Bild kann ihn festhalten, weil die Lebendigkeit ihn ständig weitertreibt. In surrealen Kompositionen wird die Metapher des Windes zum Hinweis auf die menschliche Existenz: verwehend auf der Suche nach sich selbst.
Nach einem Bericht von 'Variety‘ ist die Bundesrepublik der drittwichtigste Absatzmarkt für US-amerikanische Filme. 1988 betrug das Kinoeinspiel für amerikanische Filme 100,8 Millionen Dollar, das war gegenüber dem Vorjahr noch einmal ein Zuwachs von 3 Prozent.
Der beim Münchener Filmfest verliehene „One-Future-Preis“ des Internationalen Evangelischen Filmzentrums ging an den südafrikanischen Film „Mapantsula“ des Regisseurs Oliver Schmitz. In der Begründung heißt es, der Film mache auf eine populäre Art Mechanismen eines unmenschlichen Gesellschaftssystem spürbar, den Filmemachern sei es gelungen, unter schwierigsten Bedingungen ein Dokument des Widerstands zu entwickeln.
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