Gefährliche Stoffe in Babycremes

Genf (taz) - In sechs von acht Babycremes hat ein Schweizer Labor Rückstände von gefährlichen Stoffen gefunden. Zwei Hautcremes enthalten das Allergie auslösende und krebsverdächtige Konservierungsmittel Formaldehyd, in zwei Cremes wurden Pestizidrückstände gefunden, die Nervensystem und Leber angreifen. Drei Cremes enthalten andere allergene Konservierungsmittel. Das ist das Ergebnis einer vom Schweizer Konsumentenschutz (SKS) veröffentlichten Untersuchung.

Am schlechtesten schnitt das Produkt „Aponti“ des Nestle -Konzerns ab. In den Proben wurden sowohl Formaldehyd- als auch Pestizidrückstände nachgewiesen. Auch die Creme „Fissan“ der Firma Beecham enthält Formaldehyd, „Sebamed“ von Sebapharma Pestizidrückstände. Alle drei Produkte wurden als „bedenklich“ eingestuft.

Weil sie Formaldehyd-Abspalter enthalten, erhielten die Cremes „Johnsons“ von Johnson & Johnson, „Lactoderma“ von Amidro und „Milette“ von Migros die Bewertung „problematisch“. Nur zwei der acht getesteten Babycremes wurden als unbedenklich bezeichnet: „Penaten“ von Johnson & Johnson sowie „Logona“ von der Hansel GmbH, wobei „Penaten“ wegen hoher Zinkkonzentrationen nur eingeschränkt empfohlen wird.

Die von der SKS informierten Firmen Nestle und Beecham reagierten wie ertappte Sünder und kündigten eine Veränderung der Rezeptur an. Die vorgeschlagenen Ersatzstoffe finden allerdings ebenfalls keine Gnade bei den Schweizer Testern. Auch die seien bedenklich.

Die Schweizer Warentester haben keine Zahlen über die Höhe der Belastung mit Formaldehyd und Pestiziden veröffentlicht. Dies geschah ganz bewußt, um sich auf keine Grenzwert -Diskussionen einzulassen. Beide Stoffe seien bedenklich und hätten in Kosmetika, zumal in Babycremes, nichts verloren. Die SKS wies darauf hin, daß sich Berichte über von kosmetischen Produkten ausgelöste Hautkrankheiten in jüngster Zeit häuften. Kleinkinder seien besonders gefährdet.