piwik no script img

Rekultivierte Lücke

■ Vegesack's neues Kulturzentrum: die „Scala“

„Kultur soll Spaß machen und provozieren!“ So sprach Gerd Settje, Betreiber des „Cinema - Ostertor“, im Februar dieses Jahres vor dem „Kulturforum Bremen - Nord“. Dort stellte er den Plan für ein „Veranstaltungszentrum Scala“ in Bremen Vegesack vor. Gerd und Thomas Settje sowie Edu Woltersdorf und Heiner Hillmann, die Betreiber des „Modernes“, sind die „Macher“ jenes Veranstaltungszentrums. Künftig werden sich im Gebäude des ehemaligen „Scala“ - Kinos in Vegesack ein großer Saal für Konzerte, Tanznächte und Filmvorführungen, ein Cafe und ein separates Kino befinden. Gerd Seetje hörte von Vegesacker Freunden, daß dort seit dem Sommer 1985 das ehemalige „Scala“ - Kino leerstehe.

Nach Umschiffung einiger bürokratischer und Anwohner -Klippen steht nun endlich für den 8. September die Eröffnung bevor. Erfahrungsgemäß kommt ein „Veranstaltungszentrum“ dieser Art nicht ohne Tanz-oder Disconächte aus. Sie werden, in der Tradition des „Modernes“, am Freitag ab 21.00 Uhr und Samstags ab 22.00 Uhr stattfinden. Konzerte wird es im September zwei geben: Am 15. die INVISIBLE LIMITS aus Düsseldorf. Am 22. September JAMAICA PAPA CURVIN.

Die „Scala“ ist für Bremen - Nord ein echter Glücksfall. Die„Teilstadt“ hatte seit Schließung der alten „Scala“ kein eigenes Kino mehr. Auch mit Auftrittsmöglichkeiten für Bands aus der recht lebendigen Bremen - Nor

der Musikszene sah es bisher ziemlich schlecht aus. Auf diesem Sektor planen die „Scala“ - Macher einiges.

Hoffnungen der nordbremischen Kulturpolitiker liegen in einer Re - Kultivierung der „Kulturbrache Bremen - Nord“. (Klaus Menzen vom Vegesacker Bürgerhaus). Egbert Heiß, seit 1. August Bremen - Norder Kulturreferent: „Ich bin froh, daß das Ding endlich da ist. Es füllt einige kulturelle Lücken in Bremen - Nord.“

Langfristig soll ein „Programmbeirat“ für die „Scala“ eingerichtet werden. In ihm sollen die Vorstellungen der Bürger mit in die Programmplanung einfließen. Und wie sieht Geschäftsführer Wolfgang Bugaj die Chancen der „Scala“? „Wir müssen uns hier erstmal festsetzen. Denn das Publikum in Bremen - Nord ist anders als das in der Stadt.“

Der Meinung ist auch DJ Mario Lankenau. Speziell in Vegesack gebe es zwei Szenen. Einmal eine „alternaive“ und eine, die nach dem Motto „Sehen und gesehen werden“ lebe.

Probleme könnte es während des „Scala“ - Betriebes mit dem Verkehr geben. Parken sollte man deshalb am Aumunder Marktplatz oder in der Vegesacker Tiefgarage. Zur Eröffnung am 8.9. werden RUMBLE ON THE BEACH spielen. Im Kino sollen Ausschnitte aus den in nächster Zeit zu sehenden Filmen gezeigt werden. Und die obligatorische Tanznacht darf nicht fehlen.

Ulf Buschmann

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen