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VS will Krise überwinden

■ Schriftsteller-Verband will Zerstrittenheit überwinden / Zustand des Verbands als „nicht gerade atemberaubend“ bezeichnet

Frankfurt (dpa) - Mit einer stärkeren „literarischen Profilierung“ und einer Betonung seiner Eigenständigkeit will der Verband deutscher Schriftsteller (VS) die Auseinandersetzung über seinen Beitritt zur IG Medien überwinden. „Aus dem Ende der Zerstrittenheit kann eine neue Einigkeit der Einzelgänger werden“, erklärte Volker Erhardt vom kommissarischen VS-Bundesvorstand am Montag in Frankfurt im Vorfeld des 9. VS-Schriftsteller-Kongresses, der vom 8. bis zum 10. September in Frankfurt stattfindet. Über Kandidaten für die Vorstandswahl wurde bisher Schweigen bewahrt.

Der Beitrittsbeschluß hatte beim 8. VS-Kongreß im Dezember 1988 in Stuttgart zu schweren Auseinandersetzungen geführt.

Die geplante stärkere literarische und literatur-politische Orientierung des VS soll nach den Worten Erhardts etwa in einem „literarischen Forum“ ihren Ausdruck finden, das als reine Fachveranstaltung künftig den eher gewerkschaftspolitisch geprägten Schriftstellerkongreß ersetzen werde.

Der kommissarische Bundesvorstand sprach zwar von einer „Aufbruchsstimmung“ beim Schriftsteller-Verband, Erhardt räumte jedoch zugleich ein, daß „die Ereignisse von Stuttgart“ den Verband „erschüttert und geschwächt“ haben. Das Vorstandsmitglied Hannes Schwenger (Baden-Württemberg) forderte zur offenen Diskussion über den Bruch innerhalb des VS auf und bezeichnete den Zustand des Verbandes als „nicht gerade atemberaubend“. Der VS habe noch eine weite Strecke vor sich, um wieder arbeitsfähig zu werden, meinte Hannes Schwenger.

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