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Kind an Kinderhand

■ Viertklässler als Paten für Erstklässler

Einen besonderen Dreh, SchulanfängerInnen die Eingewöhnung in eine feindliche Institution zu erleichtern, hat die Schule an der Fischerhuder Straße in Gröpelingen gefunden: Hier übernehmen ViertklässlerInnen persönliche Patenschaften für die „Neuen“.

Gestern haben sich die Kinder zum ersten Mal gegenseitig beschnüffelt, nachdem die Kleinen gestern eingeschult wurden. Das hat bestens geklappt - „Wir haben uns aber ja auch gerade erst kennengelernt“, erklärt Marak mit Blick auf sein „Kind“ Raoul. Von ihren neuen Paten bekam jeder Erstklässler eine selbstgebastelte Schultüte mit Süssigkeiten und dem Namen der „Mutter“ oder des „Vaters“. Leergegessen sollen sie an die Pinnwand gehängt werden und als Briefkasten dem Nachrichtenaustausch innerhalb der „Familien“ dienen.

Doch nicht nur schriftlich soll die Patenschaft gepflegt werden, erklärt Frau Wöhning, Klassenlehrerin der ersten Klasse. Mindestens einmal pro Woche sind gemeinsame Unternehmungen und Gemeinschaftsunterricht wie in der Zwergschule geplant. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit diesen Patenschaften. In den letzten Jahren lief das im Rahmen eines Projektes, jetzt haben wir uns für die Fortsetzung eingesetzt.“, meint Frau Wöhning.

Von der Partnerschaft sollen beide Seiten profitieren: Den Kleinen wird die Angst vor der neuen Schule genommen, indem die Großen ihnen das Gebäude zeigen („So haben sie jemanden, der sie an die Hand nimmt!“), für die Älteren erhoffen Lehrerin und Schulleitung eine „Förderung des Sozialverhaltens“, wenn sie einmal Verantwortung übernehmen und sich kümmern können.

Jeden Tag treffen sich die Klassen fünf Minuten vor der Pause und gehen zusammen auf den Schulhof, „wo sie zusammen spielen können, aber nicht müssen“, wie Frau Wöhning betont. Viertklässlerin Nicole: „Nur muß man immer hinter denen herrennen!“ G.T

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