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„Wir reden oft wie Blinde von der Farbe“

■ L. Jachmann, 2. Leiter des Bremer Verfassungsschutzes

taz: Sie gehören dem Bremer Verfassungsschutz an, sitzen hier bei der DFU und debattieren über die Verfassungsmäßigkeit der Republikaner. Ist das nicht paradox?

Lothar Jachmann: Das ist schon merkwürdig und auch das erste Mal! Aber in Bremen geht sogar sowas. Und hier bin ich als ÖTV-Sprecher.

Die DFU wird ja vom Verfassungsschutz bundesweit observiert

-bespitzeln Sie die, mit denen Sie hier gegen rechts diskutieren, auch in Bremen?

Naja, die DFU gilt als von der DKP beeinflußte Organisation, da ist von den Strukturen her ja auch was dran. Wir entscheiden aber selbst, welche Mittel wir anwenden, ob wir also nachrichtendienstlich oder mit Telefon-Überwachung vorgehen, oder ob wir nur Publikationen lesen.

Sie klinken sich also in Bremen ein bißchen aus?

Wissen Sie, oft reden die Verfassungsschützer ja wie die Blinden von der Farbe, die machen einfach bürokratisch weiter, anstatt mal die Hand an den gesellschaftlichen Puls zu legen. - Weil sowas keine Ländergrenzen hat, ist es schwer und stört die Harmonie, sich als Land auszuklinken. Aber ich könnte mir vorstellen, daß wir in Bremen überlegen werden, die Republikaner nicht vielleicht doch zu beobachten.

Fragen: S.P.

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