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Wege aus der Autogesellschaft

Die Gegner des Individualverkehrs stellten ihre Gegenveranstaltungen zur Frankfurter IAA vor  ■  Aus Frankfurt Thomas Rahner

„Out - Wege aus der Autogesellschaft“ ist das Motto der Gegner der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt, die eine kritische Begleitung der Jubelschau angekündigt haben. Auf der gestrigen Pressekonferenz unterstrichen die Vertreter des Anti-IAA-Bündnisses aus Umweltschutzgruppen und Verkehrsinitiativen von BUND bis VCD ihre Kritik an der IAA als Ausdruck des Autowahns. Der Veranstalter habe den Gegnern einen Stand auf dem Messegelände untersagt. Seine Autofixiertheit zeige er auch dadurch, daß es für die IAA als fast einzige Messe in Frankfurt kein Kombi-Ticket - die Kombination zwischen Eintrittskarte und Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr - gebe, so daß die umliegenden Stadtteile total im Besucherverkehr untergehen.

Die IAA-Gegner bieten einiges an Gegenveranstaltungen, darunter auch eine symbolische Schulwegsicherung am Freitag, dem 15.9. von acht bis neun Uhr an zwei kritischen Kreuzungen in Messenähe mit behördlich genehmigter Totalblockade des Autoverkehrs. Hintergrund dafür sind Handgreiflichkeiten früherer Messejahre zwischen parkplatzsuchenden IAA-Besuchern und Anwohnern, die ihre Gehwege verteidigten. Ein Schulelternbeirat wurde dabei vor zwei Jahren von einem entnervten IAA-Besucher mit einem Wagenheber angegriffen.

Für Samstag, den 16.September, ist ab elf Uhr eine Fahrraddemo mit Kundgebung vor dem Haupteingang der Automobil-Ausstellung geplant, für Freitag, den 22.September, eine Kinderdemo im Stadtteil Bockenheim, dessen Wohnstraßen zwangsweise zu IAA-Parkplätzen umgewidmet werden.

Weitere Aktionen sind Probefahrten mit zum Straßenverkehr zugelassenen Solarautos, Ausstellungen und Podiumsdiskussionen. Der VCD betreibt während der gesamten Messezeit einen Infostand in der Grünanlage gegenüber dem Haupteingang der Messe.

Für die Initiativen stellt sich zudem die Frage, so ihre Vertreter auf der Pressekonferenz, ob die IAA in einer Stadt wie Frankfurt, die nach den Aussagen der rot-grünen Stadtregierung in der Verkehrspolitik ein neues Kapitel aufschlagen und vom Auto weg zu einem besseren öffentlichen Nahverkehrssystem gelangen will, überhaupt noch einen berechtigten Platz hat.

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