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Deutsch-polnische Gespräche

■ Teltschik nach Warschau / Genscher: Keinerlei Gebietsansprüche / Blüm lädt Alt-68er Kuron ein

Bonn (dpa) - Unmittelbar nach Bildung der neuen, nicht kommunistisch geführten Regierung in Warschau kommt wieder Bewegung in die deutsch-polnischen Beziehungen. Der Beauftragte der Bundesregierung Horst Teltschik reist heute zu Wirtschaftsgesprächen in die polnische Hauptstadt. Dort wird er erstmals mit dem neuen Sonderbeauftragten von Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki, dem Deutschlandexperten Mieczyslaw Pszon, zusammentreffen.

Teltschik hatte sich in den vor der Sommerpause unterbrochenen Verhandlungsrunden noch nicht auf konkrete finanzielle Vereinbarungen verständigen können. Weitgehende Einigung gibt es erst über die Umwandlung eines Bonner Milliardenkredits aus dem Jahre 1975 in Zloty-Beträge, die für die Finanzierung gemeinsamer Projekte in Polen verwendet werden sollen. Grundsätzlich hat sich Bonn auch für Hermes -Bürgschaften für neue Kredite ausgesprochen, die aber projektgebunden eingesetzt werden sollen.

Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher bekräftigte erneut die Dauerhaftigkeit der polnischen Westgrenze. „Wir erheben keinerlei Gebietsansprüche und werden solche auch in Zukunft nicht erheben“, versicherte Genscher am Mittwoch in einem Glückwunschschreiben seinem neuen Amtskollegen Krzysztof Skubiszewski.

Bundesarbeitsminister Norbert Blüm lud seinen neuen Amtskollegen Jacek Kuron nach Bonn ein. Er bot ihm Verhandlungen über eine feste Quote für die Zulassung von polnischen Arbeitskräften mit Werkverträgen in der Bundesrepublik an und will auch bei der Modernisierung der Arbeitsverwaltung helfen.

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