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Baskenland-betr.: "Der baskische Kreuzzug", taz vom 30.8.89

betr.: „Der baskische Kreuzzug“, taz vom 30.8.89

Die Hauptthesen des Artikels über das Baskenland: die radikale baskische Nationalbewegung drückt sich aus in den Aktionen einer Truppe fanatisierter, frauenfeindlicher Terroristen; ihre Ideologie ist reaktionär/rassistisch; ihre Kultur patriotisch/einfältig.

Davon abgesehen, daß solche Thesen sich als Beschreibung jedes europäischen Staates gut eignen und nicht so sehr als Kritik an einer Minderheitenbewegung, davon abgesehen, daß man von taz-KorrespondentInnen anderes erwarten könnte als die unkritische Hinnahme der Propagandakampagne einer Zentralregierung gegen Nationalisten, kann ich dem Autor nur empfehlen, sich etwas besser über die Geschichte des bewaffneten Kampfes im Baskenland zu informieren, so daß er sich (und den LeserInnen) beim nächsten mal erklären kann, wieso einige Hunderttausende von unfanatisierten BaskInnen und SpanierInnen die ETA-Aktionen als eine Antwort gegen die Gewalt des zentralen Staates verstehen, eines „demokratischen“ Staates, der sich heute noch weigert, reelle Verhandlungen mit der ETA aufzunehmen, und der immer noch die alte gute militärische Lösung des baskischen Problems anstrebt: Die Vernichtung der radikalen nationalistischen Bewegung, wogegen sich diese wehrt.

Das zu verkennen ist nicht nur Zeichen eines Sprachrohr -Journalismus; es heißt auch, den baskischen Konflikt noch tiefer in die Gewalt vergraben zu wollen.

F.O.

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