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Covered Warrants

 ■ McCASH FLOWS ORAKEL

Die Börsen-Hausse im Sommer 1989 hat weltweit zu neuen Indexhochständen geführt, auch der deutsche Aktienmarkt hat die 87er Crash-Verluste längst wettgemacht und sonnt sich bei brummender Konjunktur in glänzender Auslandsnachfrage. Die letzte Woche nun brachte eine deutliche Konsolidierung, angeführt von Wallstreet mußten auch die anderen Börsenplätze Federn lassen.

Dem dennoch weiterhin allgemein als gut eingeschätzten Börsenwetter, das mittlerweile auch vom Crash Verschreckte wieder an den Aktienmarkt lockt, verdankt sich eine Finanzinnovation, die als „CWs“ zum „Verkaufsschlager der Saison“ ('Handelsblatt‘) anvanciert ist: Gedeckte Optionsscheine (Covered Warrants), mit denen Finanzinstitute ihre Bestände an einer bestimmten Aktie veroptionieren, sprich ein Kaufanrecht für Aktien fremder Gesellschaften an Dritte verkaufen.

Bisher taten das in der BRD nur die Aktiengesellschaften selbst: Sie gaben Optionsscheine aus, die dem Käufer über eine Frist von mehreren Jahren den Bezug einer Aktie zum Festpreis garantierten. Für den Herausgeber (Emittenten) des Optionsscheins bedeutet das sofort bares Geld für eine in ferner Zukunft liegende Gegenleistung, die eventuell, wenn der Kurs der Aktie bis dahin unter den garantierten Festpreis fallen sollte, sogar gleich Null ist - ein doppeltes Geschäft, dem nur das Risiko stark steigender Kurse entgegensteht.

In diesem Fall profitiert der Kunde, der im Besitz eines Optionsscheins ist, überdimensional: Ihm steht der Bezug der Aktie zum Beispiel für 200 Mark zu, selbst wenn an der Börse das Stück mit 500 gehandelt wird. Das Risiko deutlich steigender Kurse scheinen die CW-Herausgeber nach dem starken Kursanstieg der letzten Monate jetzt offenbar leicht tragen zu können, in den letzten beiden Wochen kamen CWs im Dutzend heraus - unter anderem auf die Aktien von Mannesmann, VIAG, Commerzbank und BMW.

An deren Kursavancen kann jetzt also auch der Kleinanleger mit geringem Kapitaleinsatz profitieren - sofern es nach jetzt acht Jahren Börsen-Hausse wirklich noch einmal nach oben geht.

Die CW-Emittenten wie das Bankhaus Trinkaus & Burkhardt scheinen damit nicht zu rechnen, sonst wären die Optionsscheine ein schlechtes Geschäft - die betreffenden Aktien aus dem eigenen Bestand dürfen bis zum Ablauf der Frist nicht angerührt werden.

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