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Ein bißchen Methadon

■ Bürgerschaft: Es kommt auf die ÄrztInnen an

Wird es nun in Bremen eine „neue“ Drogenpolitik geben? Nachdem die SPD-Fraktion das Thema Methadon ausführlich beraten und nach heftiger Intervention des Sozialsenators Scherf einen kleinen Rückzieher gemacht hat, herrscht nun an der Oberfläche große Einigkeit: Nicht nur Schwangere und todkrake Drogen-Abhängige sollen Methadon verschrieben bekommen, sondern auch solche, die „unter schweren psychischen und physischen Krankheiten oder Beeinträchtigungen leiden“. Weil diese Formel sehr weit interpretierbar ist, stimmten in der Bürgerschaft auch die Fraktionen der Grünen und die FDP, die ein staatliches Drogenprogramm gefordert hatte, dem SPD-Antrag schließlich zu.

In der Praxis ändert ein Bürgerschafts-Beschluß allerdings erst einmal wenig. Ärzte müssen Methadon verschreiben und sich der Kontrolle des Bundes-Gesundheits-Amtes unterziehen; dazu hatten die meisten Bremer ÄrztInnen bislang um so weniger Lust, als die „Yunkies in der Praxis“ im Wartezimmer die andere Kundschaft stören könnten - nur zwei Ärzte in Bremen wollen auch denen helfen.

Staatliche Stellen müßten das Methadon ausgeben, hatte der SPD-Abgeordnete Reinhold Stierung im Parlament gesagt. Für das Hauptgesundheitsamt ist jedoch das Sozialressort unter Scherf zuständig. Der Parlamentsbeschluß richtet sich auch an das Gesundheitsressort: „Vera Rüdiger muß den Beschluß jetzt umsetzen“, sagt Elke Steinhöfel (SPD).

K.W.

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