Giftgasalarm am Güterbahnhof

Frankfurt (taz) - Eine Giftgaswolke zog gestern vormittag vom Frankfurter Güterbahnhof in der Innenstadt in Richtung des Stadtteils Gallus. Aus einem Kesselwagen der Bundesbahn war flüssiges Ammoniumsulfid ausgelaufen. Der Stoff ist wasserlöslich, verursacht Reizhusten und Atemnot und führt auf der Haut zu Verätzungen. Die Feuerwehr teilte am Mittag mit, sie habe den defekten Wagen abgedichtet, und laut Wetteramt ziehe die Gaswolke, die „unangenehm“ rieche, doch nicht über dichtbesiedelte Gebiete. Dennoch sollten die Fenster, auch in der taz-Redaktion, geschlossen bleiben. Bei dem Kesselwagen handelte es sich um das gleiche Fahrzeug, aus dem vor drei Wochen schon einmal Gift ausgelaufen war. Möglicherweise hat auch dieselbe Transportfirma den Unfall zu verantworten. Das neue Umweltamt teilte allerdings mit, der Wagen gehöre der Bundesbahn. Deren Pressesprecher Stadler wies diesen Vorwurf energisch zurück.