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Demonstration in Minsk

■ Weißrussen bemängeln unzureichende Aufklärung nach Tschernobyl

Moskau (afp) -80.000 Personen haben am Samstag in Minsk demonstriert, um auf die unzulänglichen Maßnahmen der Behörden in den nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verseuchten Gebieten hinzuweisen. Der Sprecher der Volksfront Weißrußlands, Galkiewitsch, erklärte, die Behörden hätten die Protestkundgebung zu verhindern versucht, indem sie den dafür vorgesehenen Tag zum „kommunistischen Samstag“ (Subbotnik) erklärten, an dem die Bevölkerung für das Kollektiv arbeiten muß. Die Bewohner der radioaktiv verseuchten Gebiete fordern das Recht auf Evakuierung, insbesondere für Familien mit Kindern.

Veranstaltet worden war die Demonstration von der Volksfront sowie Abgeordneten des Obersten Sowjet von Weißrußland. Die Demonstranten waren bis zum Regierungssitz gezogen und hatten dort lauthals Kritik an Politbüromitglied Nikolai Sliunkow geübt, der 1986 Ministerpräsident von Weißrußland war. Ihm wird vorgeworfen, die Bevölkerung nicht sofort von dem Ausmaß des Unglücks und seinen Folgen unterrichtet zu haben.

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